Wikileaks-Website durch Cyberangriff vorübergehend lahmgelegt

Die Website wikileaks.org ist Dienstagnacht phasenweise nicht erreichbar gewesen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Associated Press handelte es sich um eine Cyberattacke als Antwort auf die jüngsten Veröffentlichungen des Enthüllungsportals. Innerhalb weniger Tage hatte Wikileaks rund 134.000 US-Depeschen online gestellt – mehr als sechsmal so viele wie zuvor.


Die Website wikileaks.org ist gestern Nacht Opfer eines Cyberangriffs geworden (Screenshot: ZDNet).

„Wikileaks.org wird derzeit angegriffen“, heißt es in einer Twitter-Nachricht. Laut einer zweiten Mitteilung zwei Stunden später dauerte die Cyberattacke immer noch an. Das Enthüllungsportal stellte seine Inhalte jedoch über seine luxemburgische Mirrorsite wikileaks.lu und das Suchsystem cabelgatesearch.net bereit.

Insgesamt legte der Angriff die Website rund drei Stunden lahm. Gegen vier Uhr morgens mitteleuropäischer Zeit verkündete Wikileaks via Twitter: „Wikileaks.org ist zurück. Netter Versuch.“

Die USA werfen Wikileaks indes Gefährdung von Menschenleben vor. Die Publikation von vertraulichen Depeschen belaste nicht nur die diplomatischen Beziehungen, sondern bringe auch das Leben von Menschen in Gefahr, sagte US-Außenamtssprecherin Victoria Nuland vor Reportern. Laut New York Times enthielten die zuletzt veröffentlichten Dokumente in zahlreichen Fällen die Namen der Quellen. Zwar wies Wikileaks die Vorwürfe zurück, jedoch stellte auch die Nachrichtenagentur AFP bei einigen zufällig ausgewählten Depeschen fest, dass Namen von Personen und Firmen trotz eines Vermerks „Protect source“ nicht unkenntlich gemacht worden waren.

Nuland zufolge will die US-Regierung weitere Enthüllungen seitens Wikileaks genau beobachten und versuchen, den dadurch entstehenden Schaden für die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten möglichst gering zu halten. Zudem werde man alles tun, um Menschen zu helfen, die durch die Veröffentlichungen geschädigt würden. Die Whistleblower-Plattform konterte unterdessen via Twitter: „Liebe Regierungen, wenn ihr Euren Dreck nicht bloßgelegt haben wollt, hört auf, Euch wie Schweine zu benehmen.“

ZDNet.de Redaktion

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