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In Brandenburg entsteht erstes flächendeckendes Telemedizin-Netz

In Brandenburg entsteht das bundesweit erste flächendeckende Telemedizin-Netzwerk. Dies haben heute die an dem Projekt Beteiligten mitgeteilt. Neben dem Carl-Thiem-Klinikum Cottbus und dem Städtischen Klinikum Brandenburg gehörten dazu die AOK Nordost, die Deutsche Telekom und die Firma Getemed Medizin- und Informationstechnik.

Im Rahmen des Projekts werden die beiden Krankenhäuser gemeinsam mit niedergelassenen Hausärzten und Kardiologen bis zu 500 Hochrisikopatienten mit chronischer Herzschwäche telemedizinisch betreuen. So sollen sich belastende Doppeluntersuchungen und Krankenhausaufenthalte vermeiden sowie Kosten senken lassen. „Mit dem bundesweit ersten flächendeckenden Telemedizin-Netz sind wir Brandenburger Vorreiter“, sagt die brandenburgische Gesundheitsministerin Anita Tack. Sie erhofft sich gerade im ländlichen Raum Brandenburgs wichtige Impulse für die gesundheitliche Versorgung.

Für die technische Umsetzung hatten die beiden Kliniken Fördermittel aus dem Konjunkturpaket II in Höhe von insgesamt 1,53 Millionen Euro erhalten. Mit der Realisierung des zusammen mit der AOK Nordost entwickelten Versorgungsangebotes wurden die Deutsche Telekom und die Firma Getemed Medizin- und Informationstechnik in Teltow beauftragt.

„Telemonitoring bringt allen Vorteile: Ärzte und Patienten sparen Doppeluntersuchungen, der Patient muss zudem seltener ins Krankenhaus“, sagt Heidrun Grünewald, Geschäftsführerin des Carl-Thiem-Klinikums Cottbus. Erfahrungen mit Telemedizin hat das Städtische Klinikum Brandenburg bereits gesammelt: „Vorangegangene Projekte haben gezeigt, dass wir mit einer lückenlosen Diagnostik ansonsten häufig auftretende Komplikationen bei Herzschwächepatienten vermeiden können“, so Chefarzt Michael Oeff. „Mit dem flächendeckenden Telemonitoring gehen wir jetzt noch einen Schritt weiter.“

Die ersten Patienten sollen ab dem Herbst 2011 durch die beiden telemedizinischen Zentren in Cottbus und Brandenburg/Havel betreut werden. Dazu erhalten Hochrisikopatienten mit fortgeschrittener chronischer Herzschwäche diagnostische Geräte. Diese liefern unter anderem EKG, Daten zur Sauerstoffsättigung und dem Blutdruck an die beiden Telemedizinzentren. Ärztliche Teams in 24-Stunden-Bereitschaft werten die Daten aus und informieren bei sich abzeichnenden kritischen Zuständen die Patienten und deren Ärzte. Den behandelnden Hausärzten und Kardiologen, die in das Telemedizin-Projekt eingebunden werden sollen, liegen somit vor dem Patientenbesuch bereits alle wichtigen diagnostischen Daten vor.

Die ermittelten Werte der Patienten werden direkt in die elektronische Patientenakte im Telemedizinzentrum übertragen. Die Gesamtlösung betreibt das Klinikum Cottbus in einem eigenen Rechenzentrum. Alle Geräte sowie die Software erfüllen laut den Kooperationspartnern die Anforderungen des Medizinproduktegesetzes (MPG).

ZDNet.de Redaktion

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