Facebook hat seinen Umsatz im ersten Halbjahr 2011 auf 1,6 Milliarden Dollar (1,1 Milliarden Euro) verdoppelt. Das meldet Reuters unter Berufung auf eine mit Facebooks Finanzdaten vertraute Quelle. Der Profit habe in diesem Zeitraum fast 500 Millionen Dollar (355 Millionen Euro) erreicht.
Das Social Network ist als nicht börsennotiertes Unternehmen nicht dazu verpflichtet, seine Bilanzen zu veröffentlichen. Facebook geht aber davon aus, dass die Zahl der Anteilseigner im Lauf des Jahres 500 übersteigen wird, was eine Veröffentlichungspflicht spätestens ab 30. April 2012 nach sich zieht.
Trotzdem waren in der Vergangenheit immer wieder Zahlen zu Facebooks Geschäften aufgetaucht. Anfang 2010 hatte beispielsweise der Blog Inside Facebook berichtet, das Soziale Netzwerk werde 2010 mehr als eine Milliarde Dollar umsetzen. Das sei deutlich mehr als die 700 Millionen Dollar des Geschäftsjahrs 2009. Das Marktforschungsunternehmen eMarketer schätzte den Jahresumsatz 2010 im Frühjahr auf 1,86 Milliarden Dollar. 2011 soll Facebook 4,05 Milliarden Dollar einnehmen, 2012 bis zu 5,74 Milliarden Dollar.
Die Umsatzsteigerungen sowie die stetig wachsenden Nutzerzahlen – zuletzt waren es 750 Millionen aktive Mitglieder – führen dazu, dass Facebook immer höher bewertet wird. Im Juni waren es nach einer 500-Millionen-Dollar-Investition von Goldman Sachs und Digital Sky Technologies 50 Milliarden Dollar. Kurz darauf kaufte die Investmentfirma GSV 225.000 Facebook-Aktien, deren Preis auf einem Wert von 70 Milliarden Dollar basierte.
Facebook selbst schätzt seinen Wert angeblich noch höher ein. CNBC hatte im Juni mit Bezug auf „mit der Angelegenheit vertraute Quellen“ gemeldet, Facebook strebe, ausgehend von einer Bewertung von mehr als 100 Milliarden Dollar, einen Börsengang im ersten Quartal 2012 an. Eine Bestätigung für solche Pläne gibt es bisher nicht.
Angesichts der jüngsten Kursschwankungen am Aktienmarkt wäre es allerdings keine Überraschung, wenn Facebook vorerst nicht an die Börse gehen würde. Die schlechten wirtschaftlichen Prognosen weltweit sind keine gute Basis. Berichten zufolge soll Groupon seinen Börsengang bereits verschoben haben. Zynga ziehe diesen Schritt ebenfalls in Betracht.
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