Samsung ist angeblich an MeeGo interessiert

Samsung will angeblich in das bisher wenig genutzte Betriebssystem MeeGo investieren und als eigene Plattform etablieren. Das berichtet Mobiledia unter Berufung auf Quellen in der Branche. Samsung hat einen Kommentar dazu abgelehnt.

Das Gerücht macht unabhängig von seinem Wahrheitsgehalt auf ein Problem für Googles Android-Partner aufmerksam: Google plant, mit Motorola Mobility einen Hersteller von Hardware zu übernehmen, und wird dann wohl selbst Smartphones produzieren. Fremdhersteller von Android-Telefonen müssten dann mit jenem Konzern konkurrieren, der die Kontrolle über das Betriebssystem hat. Viele sehen sich nach Alternativen um. Neben MeeGo zählt dazu auch das bei HP aufs Abstellgleis geratene WebOS, an dem Samsung allerdings nach eigenem Bekunden kein Interesse hat.

Im Gegensatz zu anderen Herstellern von Android-Smartphones hat Samsung mit Bada auch ein eigenes Mobilbetriebssystem im Rennen. Es ist dem Hersteller zufolge in einigen Regionen recht erfolgreich.

MeeGo war aus einer Partnerschaft von Intel und Nokia hervorgegangen. Aktuell gibt es mit dem Nokia N9 ein Smartphone sowie von Acer und Asus je ein Netbook mit dem Linux-Derivat zu kaufen. Da Nokia aufgrund eines Milliarden schweren Abkommens mit Microsoft künftig auf Windows Phone als Smartphone-OS setzt, ist MeeGo ähnlich verwaist wie WebOS. Allerdings hat es noch weniger Interesse bei App-Entwicklern hervorgerufen als das von Palm stammende System.

Mobiledia spekuliert, dass Samsung auch Zugriff auf interessante Patente bekäme, wenn es die Weiterentwicklung von MeeGo übernähme – aufgrund der aktuell die Telekom-Branche durchziehenden Prozessflut ein wichtiger Faktor. Samsung selbst steht in einem komplexen Rechtsstreit mit Apple, dessen Designs es abgekupfert haben soll. Apple konnte schon Importverbote für Samsung-Produkte durchsetzen – insbesondere in Deutschland.

Intel wäre angeblich froh, wenn es die Hauptarbeit an der MeeGo-Entwicklung abgeben könnte. Binnen zwei Jahren ist das Projekt mit Nokia kaum vorangekommen – und den Smartphone-Partner hat man Anfang des Jahres verloren.

ZDNet.de Redaktion

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