Für iPhones gibt es inzwischen fast 500.000 Applikationen. Vor allem wegen ihnen hat sich das Smartphone für viele Besitzer inzwischen zum unentbehrlichen Begleiter entwickelt. Das gilt auch im Auto. Praktisch ist, dass das Apple-Telefon in allen Wagen viele Funktionen bietet, die in der gehobenen Fahrzeugklasse zu einem weitaus höheren Preis das Infotainmentsystem liefern soll.
Einige Apps haben sich schon zum Quasi-Standard entwickelt, etwa ADAC Maps oder Stau Mobil. Das „Schweizer Messer“ für unterwegs, die App, die alles kann, gibt es allerdings noch nicht. Sie wird es vielleicht auch nie geben, liefe doch der große Funktionsumfang und die damit wahrscheinlich einhergehende komplizierte Bedienung dem App-Gedanken grundsätzlich zuwider. Ziel dieses Beitrag ist es daher, Alternativen aufzuzeigen und Apps vorzustellen, die noch nicht jeder kennt, die man anderseits aber auf dem Smartphone haben sollte.
E10 Info
E10 war einer der Aufreger der ersten Jahreshälfte. Und noch immer sind die Verbraucher verunsichert: Eignet sich die neue Spritsorte für mein Fahrzeug oder nicht? E10 Info schafft hier Abhilfe: Von Audi bis Volvo sind 46 Automobil-Hersteller auf einer Liste aufgeführt. Tippen auf die gewünschte Marke führt zur Auskunft.
Ausnahme sind Hersteller mit vielen Modellreihen wie Opel oder Volkswagen. Bei ihnen kommt die Info zur E10-Verträglichkeit aber dann mit dem nächsten Tap. Ist dies alles noch nicht ausreichend, kann man sich entweder über die Homepage des Herstellers weiter informieren oder sofort mit dessen Hotline verbinden lassen. Beide Daten sind aufgeführt.
Auch Motoradfahrer werden nicht im Regen stehen gelassen und bekommen Auskunft. Das gilt nicht nur für BMW-, Harley-, Vespa- und Yamaha-Lenker, auch für Fahrer seltener Marken wie Derbi, Kymco und Lifan ist gesorgt.
Als weiteren Menüpunkt bekommt der Nutzer 15 Fragen und Antworten, um gegebenenfalls vorhandene Informationsdefizite aufzufüllen. Alle Angaben zur E10-Verträglichkeit sind auch vergleichbar mit den Daten der DAT Deutsche Automobil Treuhand GmbH.
Bußgeldrechner
Manchmal pressiert es: Das Meeting hat zu lange gedauert, der nächste Termin extern geht bald los. Da kann es schon mal passieren, dass man mit seinem Auto etwas schneller unterwegs ist. Wenn man dann noch einen Blitzer übersieht, ist der Tag eigentlich schon gelaufen. Wer nicht vier bis sechs Wochen warten will, um zu sehen, welche Strafe auf ihn zukommt, der kann sich schon mal im Bußgeldrechner schlau machen.
Der elektronische Bußgeldkatalog des Deutschen Anwaltvereins ist auf dem aktuellen Stand und gibt bei Tempoverstößen schnell Auskunft. Temposünder müssen lediglich die zu schnell gefahrenen Kilometer eingeben, auf „Innerorts“ oder „Außerorts“ tippen und wissen schon über die zu erwartende Strafe Bescheid.
Was bei vielen Apps kostenpflichtig ist, gibt es hier gratis. Der Nutzer kann zusätzlich eingeben was ihn erwartet, wenn er beispielsweise zu nah auf den Vordermann aufgefahren ist, eine rote Ampel überfahren hat oder zu tief ins Glas geschaut hat. Gerade letzteres kann drastische Strafen nach sich ziehen. Hätten Sie es gewusst? Wer jünger ist als 21 und mit mehr als 1,09 Promille erwischt wird, dem droht eine Freiheitsstrafe: Das Vergehen wird „zwingend als Straftat geahndet“. Also: Entweder Wagen oder Glas stehen lassen.
Bring-Me-Back
Wer knapp dran ist stellt sein Auto oft schnell irgendwo ab und freut sich, überhaupt einen Stellplatz gefunden zu haben. Das Problem tritt erst später auf, wenn man sich auf den Rückweg machen will und die Frage auftaucht: Wo steht der Wagen nun genau? Wer Bring-me-back auf seinem iPhone hat, bleibt aber auch in solch einer Situation gelassen. Diese App von Smart führt einen sicher zurück zum Parkplatz.
Im Start-Bildschirm reicht es, dazu beim Abstellen auf „Parkplatz merken“ zu tippen. Danach gilt es noch der Lokalisierung zuzustimmen, um den Standort zu speichern. Dann kommt man zum zentralen Eingabefenster: Hier kann man zur besseren Orientierung ein Foto seines Parkplatzes und zudem eine Beschreibung einfügen. Praktisch ist das etwa, wenn man sein Auto auf einem der zahlreichen Parkdecks am Flughafen abgestellt hat.
Für Stellplätze, für die man einen Parkschein oder eine Parkscheibe benötigt, ist die Erinnerungsfunktion gedacht. Hier kann man zwischen „Aus“, „10 Minuten“, „15 Minuten“ und „30 Minuten“ wählen. Darunter lässt sich dann in gewohnter Manier das Ende der Parkzeit einstellen. Die vorher eingegebene Parkplatzbeschreibung sowie die verbleibende Parkzeit werden im Anschluss im Start-Bildschirm der App angezeigt.
Trapster
Wer kein Bußgeld riskieren will, sollte sich Trapster installieren. Diese App ist ein aktueller Warner für feste und mobile Geräte, und das weltweit. Wobei dies natürlich keine Garantie ist, ungeschoren davonzukommen. Anzumerken ist auch, dass Radarwarner in Deutschland laut Paragraf 23, Absatz 1b der Straßenverkehrsordnung nicht erlaubt sind. Wer bei der Nutzung erwischt wird, bekommt vier Punkte in Flensburg und eine Ordnungsstrafe von 75 Euro. Hier soll lediglich aufgezeigt werden, dass es auch solche Apps gibt.
Trapster lebt von den Meldungen seiner über 10,5 Millionen Nutzer und fordert sie auf, tagesaktuell auf Radar- und Laserfallen, Rotlicht- und Geschwindigkeitskameras hinzuweisen. Mitmachen kann jeder, der sich bei der Community anmeldet. Natürlich bekommen auch Nicht-Mitglieder „Gefahren“ angezeigt.
Die Einstellungsmöglichkeiten sind vielfältig. Unter anderem sind Ansagen nicht nur in verschiedenen Sprachen möglich, sondern auch mit der Stimme eines New Yorker Taxifahrers oder anderen Slangs. Gewarnt werden kann zudem vor Unfällen, gesperrten Straßen, Schleudergefahr bis hin zu Buschfeuern. Man sieht daran, dass es ich nicht um eine App aus Deutschland handelt.
Obendrein kann Trapster auf Wunsch auch Fahrten aufzeichnen, die sich per Geotagging mit Fotos und Notizen versehen lassen. Fallen und Fahrten lassen sich zu guter Letzt mit Facebook und Twitter verknüpfen.
Tankstellen
Unterwegs, kaum noch Sprit im Tank und keine Ahnung, wann die nächste Tankstelle kommt? Kein Problem mit dieser Applikation des Mietwagenverleihers Sixt. Laut Entwickler bietet dieser Tankstellenfinder weltweit das umfassendste Tankstellenverzeichnis. Einfach, aber effektiv zeigt die Anwendung die nächsten Füllstationen in der eigenen Umgebung an.
Das geschieht wie üblich in der Karten-, Satellit- oder Hybriddarstellung beziehungsweise als Liste mit Adresse und Entfernung. Außerdem kann noch eingestellt werden, ob der Suchradius fünf, zehn oder fünfzehn Kilometer betragen soll. Das wars dann aber auch schon. Mehr muss jedoch auch nicht sein.
Wer fern der Heimat ist und trotz der gewählten Darstellung Angst hat, nicht zur Tanke zu finden, kann sich auch mit Google Maps oder dem Routenplaner von Navigon ans Ziel dirigieren lassen. Dazu einfach das Tankstellensymbol antippen und im sich anschließend öffnenden Fenster das Karten-Icon wählen. Ferner kann man sich noch mit Facebook verbinden oder aus der App heraus eine E-Mail schreiben.
NavFree GPS Live Germany
Wer kein ADAC-Mitglied oder Telekom-Kunde ist und somit nicht auf kostenlose Navigationssoftware zugreifen kann, sollte sich diese App ansehen. NavFree basiert auf OpenStreetMap, also auf Kartendaten, die von Nutzern weltweit zusammengestellt werden. Nachteil: Die Karten können Fehler enthalten. Vorteil: Die Daten werden aufs iPhone geladen, können also auch ohne Datenverbindung genutzt werden. Praktisch ist das im Ausland, da so keine Roaming-Gebühren anfallen.
Das Menü bietet dem Nutzer zahlreiche Zusatzfunktionen: So lässt sich die Route in verschiedenen Ansichten darstellen, zwischen verschiedenen Streckenführungen und dem Nachtmodus wählen sowie schnell zu Google wechseln. Ferner kann man sich diverse Points of Interests, von Apotheke bis Zoo, anzeigen lassen.
Obendrein kann man dem Entwickler unter „Feedback Karte“ einen Hinweis schicken, wenn man beispielsweise eine fehlende Straße, Adresse oder einen neuen Kreisverkehr entdeckt hat. Alles in allem ein einfaches Tool und hilfreich, wenn man nur ab und zu eine Navigationssoftware benötigt. Die App gibt es im Übrigen außer für Deutschland nicht nur für Österreich und die Schweiz, sondern auch für weitere europäische und amerikanische Länder.
Mietwagen Vergleich Check24
Wer einen Mietwagen benötigt, sei es auf Geschäftsreise oder im Urlaub, dem kann dieses kleine Tool des Vergleichsportals Check24 eine Hilfe sein. Mit ihm werden Mietwagen in über 5000 Städten weltweit gegenübergestellt sowie Preise und Versicherungsleistungen miteinander verglichen.
Zahlreiche Filterfunktionen wie Navi, Winterreifen, Kindersitz und viele mehr lassen eine gezielte Suche nach dem passend ausgesrüsteten Mietwagen zu. Der kann dann auch gleich online gebucht werden.
Zu seinem Fahrzeug gelangt man in insgesamt fünf Schritten. Man beginnt mit der Eingabe von Abhol- und Rückgabeort, Datum und Uhrzeit. Anschließend erhält man eine Liste mit Fahrzeugen, verfeinert die Suche und wählt das Fahrzeug und die Abholstation aus. Zum Abschluß werden noch die Fahrerdaten und die Kreditkartendaten abgefragt.
Per Mail bekommt der Besteller dann eine Eingangsbestätigung zugesandt. Wer es sich anders überlegt, kann den Mietwagen ohne Angabe von Gründen bis 24 Stunden vor Abholung per E-Mail und während der Öffnungszeiten des Check24-Kundencenters stornieren. Tauchen Fragen auf, kann man sich innerhalb Deutschlands telefonisch mit einer gebührenfreien Hotline verbinden lassen.
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