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Google kauft Hotel- und Restaurantführer Zagat

Google hat den Hotel- und Restaurantführer Zagat übernommen. Das teilte Marissa Mayer, Vizepräsidentin für Local, Maps und Standortdienste, in einem Blogeintrag mit. Zagat werde einer der Eckpfeiler von Googles lokalen Angeboten sein, schreibt Mayer. Es soll unter anderem mit seiner Suche sowie Google Maps verbunden werden. Einen Preis nannte sie nicht.

Die Umfragen von Tim und Nina Zagat, die den Restaurantführer vor über 32 Jahren gegründet hatten, seien wohl eine der ersten Formen von nutzergenerierten Inhalten gewesen, schätzt Mayer, „lange bevor das Internet, wie wir es kennen, überhaupt existiert hat“. Die Zagats trugen zunächst Empfehlungen von Freunden zusammen und verarbeiteten sie zu Bewertungen. „Von Anfang an hat Zagat Survey Menschen ein Vehikel bereitgestellt, um ihre Meinung auszudrücken“, heißt es in einer Stellungnahme der Zagats. „Wir freuen uns, unser Baby in so guten Händen zu sehen.“ Das Ehepaar bleibt nach eigenen Angaben mit an Bord.

2008 hatten die Zagats einen ersten Versuch gestartet, ihr Unternehmen zu verkaufen, wie die Financial Times Deutschland (FTD) berichtet. Der New York Times zufolge verlangten sie damals rund 200 Millionen Dollar, zogen ihr Angebot angesichts der nahenden Wirtschaftskrise aber bald zurück.

TechCrunch spekuliert, dass Google ein Schnäppchen gemacht hat: Weniger als 66 Millionen Dollar soll es jetzt für den Restaurantführer gezahlt haben. Zwar sei der Preis nicht genannt worden, es gebe aber auch keine Untersuchung seitens der US-Handelsaufsicht FTC. Eine solche werde jedoch automatisch eingeleitet, wenn ein Geschäft ein Volumen von 66 Millionen Dollar übersteige.

Im Dezember 2009 hatte Google versucht, das lokale Bewertungsportal Yelp zu übernehmen. Es soll rund 550 Millionen Dollar geboten haben. Kurz nachdem man sich auf einen Kaufpreis geeinigt hatte, ließ Yelp den Deal platzen. Das Portal speist sich aus den Bewertungen seiner monatlich rund 50 Millionen Nutzer; Zagat greift dagegen auf Berichte von 350.000 Lesern. Es steht dafür aber seit Jahren für Qualität und Seriosität; die Beiträge sind redaktionell bearbeitet und geordnet.

Google hatte sich auch mit seiner lokalen Suche Hotpot im Geschäft mit Bewertungen versucht. Der Dienst war Ende Januar 2011 auch in Deutschland gestartet. Er ermöglicht es, Geschäfte, Restaurants, Bars oder Dienstleister zu bewerten und diese Empfehlungen anderen zur Verfügung zu stellen – entweder öffentlich oder nur für Freunde. Das Angebot ist vergleichbar mit Qype oder Yelp.

ZDNet.de Redaktion

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