Google entwickelt Programmiersprache „Dart“


Lars Bak leitete die Entwicklung von V8. Im Oktober wird er die neue Programmiersprache „Dart“ vorstellen (Bild: ZDNet).

Google wird auf der Konferenz GOTO Aarhus in Dänemark kommenden Monat eine neue Programmiersprache namens „Dart“ vorstellen. Sie ist für „strukturierte Webentwicklung“ gedacht, wie aus dem Programm der Konferenz hervorgeht. Präsentieren werden Dart demnach Google-Entwickler Gilad Bracha und Tech Lead Manager Lars Bak.

Bracha ist Schöpfer der Programmiersprache Newspeak, die gerade erst in Version 3 veröffentlicht worden ist. Er war auch an der Spezifikation von Java beteiligt und schon bei SAP Labs, Cadence sowie Sun Microsystems beschäftigt. Bak leitete das Entwicklungsteam, das für V8 verantwortlich zeichnete: die in Chrome integrierte freie JavaScript-Engine. Er ist auf virtuelle Maschinen spezialisiert – Software-Fundamente, auf denen höhere Programmiersprachen laufen.

Eine neue Programmiersprache zu entwerfen, ist kniffelig. Noch schwieriger ist es aber, sie zu etablieren. Gelingt es, resultieren daraus möglicherweise eine höhere Produktivität der Programmierer, effizientere Software sowie neue Hardware-Funktionen, die sich anzapfen lassen.

Goolge hat genug Programmierer an der Hand, um hausintern Software zu schreiben. Damit kann es eine neue Programmiersprache schon einigermaßen etablieren. Aufgrund seiner immensen Infrastruktur ist zudem jeder Versuch willkommen, die Energieeffizienz oder Flexibilität des Software-Fundaments zu erhöhen – was sich direkt über eine geringere Stromrechnung und einer höhere Ausfallsicherheit bezahlt macht.

2009 hatte Google „Go“ veröffentlicht, eine Systemsprache für Serversoftware. Sie soll Aufgaben erledigen, die heute meist von C oder C++ ausgeführt werden. Seine Syntax ähnelt der von C, weist jedoch zahlreiche Vereinfachungen und Verbesserungen auf. Die vorteilhafteste Ähnlichkeit zu C liegt aber in seiner Performance. Go ist eine kompilierte Sprache und kann dadurch sicherlich mit gesteigertem Traffic besser fertig werden als interpretierte Alternativen wie Ruby, Python und PHP. Auf der anderen Seite bedeutet dies, dass bei jeder Codeänderung die Komponenten des verwendeten Webservers neu kompiliert und verlinkt werden müssen. Das ist ein klarer Nachteil.

ZDNet.de Redaktion

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