Broadcom hat eine Übernahme von NetLogic angekündigt. Der Chiphersteller zahlt 50 Dollar pro Aktie oder insgesamt 3,7 Milliarden Dollar. Das bedeutet einen Aufschlag von fast 57 Prozent auf den Schlusskurs vom Freitag, der 31,91 Dollar betragen hatte.
Beide Firmen stellen Chips her, ergänzen sich aber doch. Broadcom selbst baut vor allem Netzwerk- und Kommunikationsprozessoren, während NetLogic nach eigener Auffassung unter anderem bei Multicore-Prozessoren für Embedded-Systeme und wissensbasierter Prozessortechnik stark ist. Allerdings konnte NetLogic in den letzten Jahren wenig glänzen. 2009 machte es bei fast 175 Millionen Dollar Umsatz einen Verlust von 42 Millionen Dollar. Im vergangenen Jahr stand einem massiv gestiegenen Umsatz von 382 Millionen Dollar ein Verlust von 66 Millionen entgegen. Und 2011 beträgt der Verlust nach zwei Quartalen bisher rund 29 Millionen Dollar.
Ganz anders Broadcom, das 2009 einen Gewinn von 65 Millionen Dollar bei 4,5 Milliarden Umsatz vorweisen konnte. 2010 wuchs der Gewinn sogar auf 1,08 Milliarden bei einem Umsatz von 6,8 Milliarden Dollar.
Beide Aufsichtsräte haben der Übernahme zugestimmt. Erfolgt die Zustimmung der Kartellbehörden rechtzeitig, will Broadcom die Fusion in der ersten Jahreshälfte 2012 vollziehen. Aufgrund der Ankündigung sind NetLogics Aktien um rund 50 Prozent auf 48,15 Dollar gestiegen.
Broadcom hat sich dieses Jahr schon einmal verstärkt. Im Januar kaufte es mit Beceem Communications Kompetenz bei 4G-Chips. Der Kaufpreis betrug 316 Millionen Dollar (226 Millionen Euro) in bar. Mit dem Unternehmen wollte Broadcom nach eigenen Angaben sein Portfolio stärken, um Hersteller von Mobiltelefonen, Computern und Heimelektronik sowie Infrastrukturausrüster mit Mobilfunktechnologie beliefern zu können.
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