GlobalSign findet keine Hinweise auf von Hackern gefälschte Zertifikate

GlobalSign hat die Untersuchung eines angeblichen Angriffs des als „Comodo-Hacker“ bekannt gewordenen 21-jährigen Iraners abgeschlossen. Das belgische Unternehmen bestätigte einen Einbruch in einen Server, der seine Website hostet. Es seien aber keine Anzeichen dafür entdeckt worden, dass gefälschte SSL-Zertifikate ausgestellt wurden.

„Der kompromittierte Server war immer isoliert von unserer restlichen Infrastruktur und hostet nur die GlobalSign.com-Website“, teilte das Unternehmen mit. Man werde aber erst frühestens ab Dienstag wieder SSL-Zertifikate ausstellen und Aufträge von Kunden ausführen. „Wir entschuldigen uns für diese Verzögerung.“

GlobalSign wurde bei seinen Ermittlungen nach eigenen Angaben von Fox-IT und dem Cyber Defence Institute Japan unterstützt. „Die Tatsache, dass bisher keine Beweise für einen Einbruch gefunden wurden, schließt nicht die Möglichkeit aus, dass der Hacker GlobalSign doch kompromittiert hat“, schreibt Kaspersky-Mitarbeiter Dennis Fisher in einem Blogeintrag. „Es bedeutet nur, dass die Untersuchung keine konkreten Hinweise gebracht hat.“

In der vergangenen Woche hatte „Comodo-Hacker“ die Verantwortung für einen Einbruch bei DigiNotar übernommen, einem in den Niederlanden ansässigen Herausgeber von SSL-Zertifikaten. Als Folge des Angriffs wurden mehr als 500 gefälschte Zertifikate ausgestellt, unter anderem für Google, Facebook und Microsoft.

Zudem behauptete der Hacker, er habe sich Zugang zu den Systemen von vier weiteren Zertifikatsausstellern – sogenannten Certificate Authorities – verschafft. Namentlich erwähnte er GlobalSign und das in Israel ansässige StartCom.

SSL-Zertifikate werden für die Authentifizierung von Websites verwendet, sollen also gewährleisten, dass ein Nutzer mit der von ihm gewünschten Seite verbunden ist. Gefälschte Zertifikate lassen sich dazu missbrauchen, Anwender auf manipulierte Seiten umzuleiten. Gleichzeitig wird damit das Vertrauen in die Herausgeber zerstört.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Umfrage: Angestellte in Deutschland unterschätzen NIS-2-Richtlinie

Fast zwei Drittel halten jedoch eine Umsetzung aller Vorgaben von NIS 2 bis Jahresende für…

7 Stunden ago

Kostenloser Dekryptor für ShrinkLocker

Mit dem Dekryptor von Bitdefender können Opfer von Attacken mit der Shrinklocker-Ransomware Dateien wiederherstellen.

21 Stunden ago

Malwarebytes warnt vor Betrugsmaschen beim Weihnachtseinkauf

In der Vorweihnachtszeit ist vor allem Malvertising auf dem Vormarsch. Cyberkriminelle locken Nutzer über schädliche…

21 Stunden ago

Bedrohungsindex: Deutliche Zunahme von Infostealern im Oktober

Dazu trägt unter der Infostealer Lumma-Stealer bei. Hierzulande dominiert der Infostealer Formbook die Malware-Landschaft.

2 Tagen ago

Chrome 131 schließt zwölf Sicherheitslücken

Eine schwerwiegende Anfälligkeit hebelt die Sicherheitsfunktion Seitenisolierung auf. Betroffen sind Chrome für Windows, macOS und…

2 Tagen ago

DeepL Voice mit KI für Sprach- übersetzungen

DeepL Voice ermöglicht Live‑Übersetzung von Meetings und Gesprächen in 13 Sprachen.

2 Tagen ago