IMS Research erwartet, dass 2016 mehr als 700 Millionen Mobiltelefone ausgeliefert werden, die die Nahfunktechnik NFC (Near Field Communication) unterstützen. Laut Analyst Don Tait können die Hersteller in diesem Jahr rund 40 Millionen NFC-fähige Handys absetzen. 2012 werde sich die Zahl auf 100 Millionen Stück erhöhen.
NFC ermöglicht eine Kommunikation über kurze Distanzen. Entsprechende Chips können in Smartcards eingebaut werden, wo sie ihre Energie nicht aus einer Batterie, sondern über die Antenne beziehen. Verfügen sie über eine aktive Stromversorgung, beispielsweise in Mobiltelefonen wie Samsungs Nexus S, können sie als Sender und Empfänger agieren.
Ein wichtiges Einsatzgebiet sind NFC-Bezahldienste. Verbraucher können so statt mit Bargeld oder einer Kreditkarte mit ihrem Smartphone zahlen. Laut Juniper Research werden Nutzer bis 2014 Einkäufe von rund 50 Milliarden Dollar darüber abwickeln. Neben Kreditkartenunternehmen wie Visa und MasterCard arbeiten auch Anbieter von Bezahlsystemen wie Verifone an solchen Diensten. Visa hatte sich kürzlich durch die Übernahme des NFC-Dienstleisters Fundamo gestärkt, die PayPal-Mutter Ebay durch den Kauf des Mobile-Payments-Anbieters Zong für 240 Millionen Dollar.
Deutsche Telekom, O2 und Vodafone planen, noch in diesem Jahr ein Gemeinschaftsunternehmen zu gründen, um ihrem Handybezahldienst Mpass zum Durchbruch zu verhelfen. Auch der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) will die Einführung von NFC-Bezahldiensten beschleunigen. Nokia kündigte zudem Ende August an, künftig alle Symbian-Smartphones mit NFC-Chips auszustatten.
Die Analyse von IMS Research zeigt auch, dass die Verbreitung etablierter Techniken wie Bluetooth und WLAN noch zunimmt. Der Anteil der Geräte im Bereich Consumer-Elektronik, die mit Bluetooth ausgestattet sind, soll sich zwischen 2010 und 2015 von 32 Prozent auf 44 Prozent erhöhen. Ein Grund dafür sind neue Einsatzgebiete wie Shutter-Brillen für 3D-Fernseher.
WLAN soll bis 2015 von mehr als 30 Prozent aller Geräte unterstützt werden. 2010 lag der Anteil bei 15 Prozent. Wachstumsmotoren für WLAN seien Smartphones und die Technik „Wi-Fi Direct“, die eine Peer-to-peer-Kommunikation zwischen Geräten ohne WLAN-Access-Point erlaubt.
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