Bericht: Groupon legt neuen Termin für Börsengang fest

Groupon hat seinen Börsengang auf Ende Oktober bis Anfang November verschoben. Das berichtet die New York Times unter Berufung auf mit den Plänen des Unternehmens vertraute Quellen. Mitte kommenden Monat werde Groupon zudem eine Roadshow für Investoren starten, um weitere Banken an Bord zu holen.

Hauptgrund für die Verzögerung sind laut NYT die großen Preisschwankungen am Aktienmarkt der vergangenen Wochen. Zwar fühle sich Groupon jetzt wieder sicherer, neuerliche Turbulenzen könnten nach Informationen der Zeitung einen Börsengang aber noch einmal nach hinten verschieben. Anfang des Monats hatte das Wall Street Journal geschrieben, Groupon sei unsicher, ob dies der richtige Zeitpunkt für einen Börsengang sei. Die Gruppenkaufsite habe seine Investor-Roadshow abgeblasen und wäge seine Situation ab.

Ursprünglich war Groupons IPO für Anfang bis Mitte September geplant gewesen. Anfang Juni hatte es bei der US-Börsenaufsicht SEC seinen Antrag eingereicht. Der Schnäppchendienst will durch den Verkauf von Aktien 750 Millionen Dollar (518 Millionen Euro) einnehmen. Betreut wird der Börsengang von den Investmentbanken Morgan Stanley, Credit Suisse und Goldman Sachs.

Schon kurz nachdem Groupon den Antrag auf Börsengang gestellt hatte, waren Gerüchte laut geworden, das Unternehmen müsse einen neuen Antrag stellen. Damals ging es allerdings um Aussagen des Aufsichtsratsvorsitzenden Eric Lefkofsky. Er hatte die Auflagen der SEC verletzt. Lefkofsky behauptete, sein – derzeit äußerst unprofitables – Unternehmen werde nach dem Börsengang „so richtig profitabel“ sein. Die US-Börsenaufsicht verbietet jedoch solcherlei Äußerungen.

Anfang August musste Groupon seinen Antrag tatsächlich korrigieren – wenngleich aus einem anderen Grund: Es ging um eine Finanzkennzahl namens „ACSOI“, was für „Adjusted Consolidated Segment Operating Income“ steht. Darin sind wichtige Kosten nicht enthalten, etwa kritische Ausgaben für Online-Marketing, um neue Kunden zu Groupon zu locken. Normalerweise wird die Bezeichnung „Non-GAAP“ (Generally Accepted Accounting Principles) verwendet.

Im Jahr 2010 und im ersten Quartal 2011 verzeichnete Groupon nach eigenen Angaben einen ACSOI-Gewinn von 60,6 Millionen beziehungsweise 81,6 Millionen Dollar. Legt man dagegen den international anerkannten Standard GAAP zugrunde, verbuchte Groupon 2010 einen Verlust von 413,4 Millionen Dollar und 113,9 Millionen Dollar in den ersten drei Monaten des Jahres 2011.

ZDNet.de Redaktion

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