Gartner: Schwacher PC-Absatz zieht Halbleitermarkt 2011 ins Minus

Der weltweite Halbleitermarkt wird 2011 unter das Niveau des Vorjahres rutschen. Das Minus beträgt den jüngsten Zahlen von Gartner zufolge zwar nur 0,1 Prozent, allerdings waren die Marktforscher im zweiten Quartal noch von einem Wachstum von 5,1 Prozent ausgegangen. Den Jahresumsatz der Branche schätzen sie nun auf 299 Milliarden Dollar.

Ein Grund dafür ist eine geringe Nachfrage nach PCs als Folge der weltweiten Wirtschaftskrise. „Drei Faktoren bestimmen auf kurze Sicht die Prognose: Überbestände, zu hohe Produktionskapazitäten und eine schwache Nachfrage aufgrund der wirtschaftlichen Lage“, sagte Bryan Lewis, Research Vice President bei Gartner. Die Voraussagen der Halbleiterhersteller für das dritte Quartal lägen allgemein unter dem saisonalen Durchschnitt und wiesen auf eine Stagnation oder leichte Verluste hin. Üblicherweise erwarte die Branche in diesem Zeitraum ein Wachstum von 8 bis 9 Prozent.

Gartner korrigierte zudem seine Prognose für die Fertigung von PCs und Smartphones nach unten. Die PC-Produktion soll statt um 9,5 Prozent nur noch um 3,4 Prozent zulegen. Bei Smartphones reduziert sich die Schätzung von 12,9 auf 11,5 Prozent.

Der schwache PC-Markt wirke sich auch negativ auf die Nachfrage nach DRAM aus, so Gartner. Der Umsatz in diesem Bereich werde, auch durch fallende Preise, 2011 um 26,6 Prozent zurückgehen. Ein Plus erwarten die Marktforscher hingegen bei NAND-Flash und anwendungsspezifischen integrierten Schaltungen (ASICs), mit denen Hersteller 2011 dank einer hohen Nachfrage nach Smartphones und iPads 20 Prozent mehr Umsatz erzielen werden als im Vorjahr.

„2012 ist der Joker. Unsere Voraussage für 2012 haben wir wegen der schlechteren wirtschaftlichen Aussichten von 8,6 auf 4,6 Prozent gesenkt“, sagte Lewis. Es bestehe die Möglichkeit, dass sich die Prognosen, auch wegen einer Rezession in den USA, weiter verschlechtern.

ZDNet.de Redaktion

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