Google hat die im Mai begonnenen Tests seines NFC-Bezahldiensts Wallet erfolgreich abgeschlossen. Der Dienst kann ab sofort in Zusammenarbeit mit dem US-Mobilfunkanbieter Sprint Nextel mit dem Android-Smartphone Nexus S genutzt werden. Die Wallet-App erhalten Sprint-Kunden als Over-the-Air-Update.
Zahlungen werden anfänglich nur über MasterCard-Kreditkarten der Citibank und Googles eigene Prepaid MasterCard ausgeführt. Letztere lässt sich jedoch mit beliebigen Kreditkarten aufladen. Zudem erhalten Nutzer ein 10-Dollar-Guthaben, wenn sie die Prepaid Card bis zum Jahresende einrichten.
„Unser Ziel ist es, dass Nutzer alle ihre Kreditkarten zu Wallet hinzufügen können, damit sie sich auch von den dicksten herkömmlichen Brieftaschen verabschieden können“, schreibt Osama Bedier, Vizepräsident für Bezahldienste bei Google, im Google Mobile Blog. Wallet werde künftig auch auf weiteren Smartphones zur Verfügung stehen.
Google will seinen Bezahldienst mehr Nutzern zur Verfügung stellen. Dafür hat es Lizenzabkommen mit den Kreditkartenunternehmen American Express, Visa und Discover getroffen. Künftige Versionen der Wallet-App sollen auch Karten dieser drei Firmen unterstützen. Wann der Dienst ausgeweitet werden soll, teilte Bedier jedoch nicht mit. Zunächst ist noch zu klären, wo die sogenannten „Credentials“ abgespeichert werden – und wer somit die Kontrolle über Kunden, Umsatz und Apps erhält.
Derzeit befinden sich solche Daten beispielsweise auf dem Magnetstreifen einer Kredit- oder Debitkarte. Smartphone-Hersteller wollen jedoch NFC-fähige Smartphones auf den Markt bringen, die die Informationen im Gerät selbst abspeichern. John Partridge, Präsident von Visa, sagte in einem Interview, es sei wahrscheinlich eine Frage von Monaten, bis alle Vorbereitungen abgeschlossen seien und Visa Google Wallet unterstütze.
Nutzer von Wallet können bei einem Einkauf in einem Geschäft nun mit ihrem Handy bezahlen, das sie dafür an einem Terminal vorbeiführen müssen. Anschließend wird ihre Kreditkarte belastet. Im Gegenzug erhalten sie einen Zahlungsbeleg auf ihr Handy. Für die seit Mai laufenden Tests hatte sich Google unter anderem mit Händlern wie Macy’s, Subway, Walgreens, Toys’R’Us, Bloomingdales und Guess zusammengetan.
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