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Komfortabler und produktiver: externe Displays am Notebook

Das papierlose Büro ist eigentlich eine gute Sache. Der Zwei-Quadratmeter-Schreibtisch, auf dem sich vormals tote Wälder stapelten, wird überflüssig. Leider schrumpft dann aber auch die Arbeitsfläche auf ein 11 bis 15 Zoll kleines Laptop-Display. So wird der geistige Arbeitsplatz zwar viel mobiler, aber die gute analoge Riesen-Übersicht geht arg verloren.

Durch externe Monitore kann man den verlorenen Überblick wieder zurück gewinnen. 24-Zoll-Displays mit hochwertigem IPS-Panel sind schon für unter 200 Euro zu haben. Die Auflösung dieser Monitore liegt mittlerweile standardmäßig bei 1920 mal 1080 Bildpunkten, was Full HD entspricht. Die gleiche, Blu-ray-kompatible 1080p-Auflösung findet man auch in den größeren Full-HD-TV-Geräten für die Wandmontage mit Diagonalen von 32 bis 65 Zoll. Auch diese großen Flachmänner kann man per HDMI-Kabel mit Laptops ansteuern und als PC-Monitor nutzen. Brauchbare Full-HD-Fernseher, sogar mit 3D, gibt es schon ab 600 Euro. Die 1920 mal 1080 Pixel der Full-HD-Norm multiplizieren sich auf 2,07 Millionen Bildpunkte mit einem Seitenverhältnis von 16:9. Das passt perfekt für 16:9-Videofilme. Dreht man einen Full-HD-1080p-Monitor ins Hochformat, dann sieht der User logischerweise 1080 mal 1920 Pixel mit einem Seitenverhältnis von 9:16. Was zunächst etwas überzogen klingt, eignet sich in der Praxis hervorragend für lange Webseiten. Man muss weniger scrollen. Wer die Drehung des Bildes oft nutzt, sollte Monitore mit einem Drehgelenk und Teleskopfuß in die enge Wahl nehmen.

Oberhalb des Full-HD-Standards wird es schnell teuer: Ein aktueller 30-Zoll-Monitor von Eizo mit 2650 mal 1600 Bildpunkten im 16:10-Format kostet über 2000 Euro. 2650 mal 1600 Bildpunkte entsprechen 4,24 Millionen Pixel. Grob gesagt bietet ein solcher Screen damit doppelt so viel Platz wie ein normales Full-HD-Display.

Wer stattdessen zwei 200-Euro-Full-HD-Monitore zusammenschaltet, bekommt für 400 Euro eine ähnlich hohe Gesamt-Auflösung wie beim teuren Eizo: Zwei Full-HD-Monitore addieren sich quer nebeneinander auf 3840 mal 1080 Pixel. Dreht man beide Monitore dagegen ins Hochformat, dann ist der virtuelle Schreibtisch mit 1920 mal 2160 Pixeln fast quadratisch. Egal ob quer oder hoch: In beiden Fällen bekommt der Dual-Monitor-Käufer in Summe 4,14 Millionen Pixel für 400 Euro. Der zweifelsohne hervorragende 2000-Euro-Eizo-Monitor ist pro Pixel also fünfmal teurer als ein selbst zusammengestückelter 400-Euro-Full-HD-Doppelschirm.

Vorteile von Multi-Monitor-Lösungen

Wer den Komfort einer großen Displayfläche mit hoher Auflösung einmal erlebt hat, wird danach selten mit Weniger zufrieden sein. Je höher die Auflösung pro Monitor-Fläche, desto schärfer wirken Schriften, Grafiken, Bilder und Filme. Je höher die Gesamtauflösung der zusammengeschalteten Monitore, desto mehr Platz entsteht auf dem virtuellen Schreibtisch.

Spannt man etwa umfangreiche Excel-Tabellen oder Access-Datenbanken über zwei benachbarte Full-HD-Monitore auf 3840 mal 1080 Pixel auf, sieht man mehr Daten auf einen Blick und muss weniger scrollen. Das verbessert die Produktivität bei der Büroarbeit.

Fast jede Berufsgruppe kann daraus Nutzen ziehen: Finanzanalysten können auf großen Displayflächen mehr Charts im Blick behalten und Musiker mehrere Instrumente, Mixer und Audiospuren. Grafiker arbeiten leichter im Vollbildmodus und breiten gleichzeitig alle nötigen Toolboxen und Farbpaletten aus. Webdesigner behalten neben dem HTML-Code gleichzeitig die fertige Website in hohen Zielauflösungen im Blick. Auch alle Büromenschen, die ständig zwischen mehreren Programmen hin und her springen profitieren vom zusätzlichen Platz. Selbst private Fotos, Filme oder Spiele wirken bei hochwertigem Quellmaterial auf großen Monitorflächen viel eindrucksvoller als auf einem kleinen Laptopdisplay.

Nachteile von Multi-Monitor-Lösungen

Bei so viel Licht gibt es auch Schatten: Natürlich braucht ein Doppel-Monitor auch doppelt so viel Strom und generiert die doppelte Abwärme. Der Laptop selbst braucht für die Ansteuerung von zwei Monitoren mehr Grafik-Power und mehr aktive Monitor-Schnittstellen, die ihrerseits ebenfalls Strom saugen und Wärme generieren.

Peppt man den Laptop nachträglich mit externen USB-Grafikadaptern oder Dual-Monitor-Dockingstationen auf, dann verbrauchen auch diese Energie. Manche sogar, wenn gar kein Laptop drin oder dran steckt. Außerdem sind externe Grafik-Booster an einem freien USB-2.0-Port für hochauflösende Videos meist kaum geeignet. Manchmal ruckelt das externe Video an den USB-2.0-Grafikadaptern, manchmal gehen sogar alle USB-Verbraucher wie etwa Maus und Tastatur am gleichen USB-Controller gleichzeitig in die Knie.

Für den Multi-Monitor-Einsatz sollte man bei Kauf eines Laptops darauf achten, dass er zwei digitale Monitor-Schnittstellen hat, etwa HDMI, DVI und/oder DisplayPort (DP). VGA-Ausgänge zählt man besser gar nicht mit, denn die generieren in der Regel auf digitalen LCD-Monitoren eher unscharfe, qualitativ unbefriedigende Bilder. VGA wurde auf analoge Röhrenmonitore optimiert. Dort gibt es keine pixelgenaue Ansteuerung einer nativen Auflösung wie bei den heutigen LCD-Displays. Auch externe Nachrüstlösungen für circa 50 bis 250 Euro sorgen meist nur für mäßige Resultate. In naher Zukunft lassen aber schnellere Anbindungen via USB 3.0, Light Peak oder Thunderbolt auf Besserung bei externen Grafik-Nachrüst-Boostern hoffen.

Stand heute können viele Laptops neben ihrem integrierten Display gerade mal einen weiteren Digital-Monitor mit maximal 1920 mal 1080 Bildpunkten schnell und sauber bedienen. Mit dieser Notlösung bekommt der User beispielsweise links ein kleines 13-Zoll-Laptop-Bild und rechts ein großes 24- bis 65-Zoll-Monitorbild. So entsteht eine Treppe mit zwei völlig unterschiedlichen Zoom-Wirkungen. Will man ein Dokument über zwei derart ungleiche Monitore aufspannen, benötigt man links die Lupe und rechts kann man zwei Meter Abstand nehmen.

300-Euro-Netbook Terra Mobile 1020 am 27-Zoll-Display

Das verbaute 10,1-Zoll-Display des Wortmann Terra Mobile GO 1020 Netbooks hat eine native Auflösung von 1024 mal 600 Bildpunkten. Damit lässt sich unterwegs passabel arbeiten, etwa Texte schreiben, Fotos anschauen oder Emails bearbeiten.

Größer und eindrucksvoller wird das Bild jedoch, wenn man es auf einen externen Monitor oder Projektor umschaltet. Dazu steht links vorne am Netbook eine VGA-Buchse zur Verfügung. Die Grafikpower dahinter kommt aus einem Intel Graphics Media Accelerator 3150, kurz GMA 3150, mit 8 MByte DDR2 Speicher. Als Prozessor taktet ein Intel Atom N450 mit 1,66 GHz im Terra Netbook. Der Windows-7-Benchmark meldet 2,3 Leistungspunkte.

Im Test verbindet ZDNet das kleine Netbook per VGA-Kabel mit einem sehr guten 27-Zoll-Monitor der Marke Fujitsu Display P27T-6 IPS. Er hat eine native Auflösung von 2560 mal 1440 Bildpunkten. Im Web findet man ihn für 630 bis 780 Euro. Der große Fujitsu überzeugt mit schönen Farben, geringen Reflexionen und reichlich Monitor-Schnittstellen wie DisplayPort bis 2560 mal 1440, DVI-D bis 2560 mal 1440, VGA bis 1920 mal 1200 sowie HDMI bis 1920 mal 1080. Dazu kommen USB-IN und viermal USB-Out. Dank dieser Vielfalt eignet er sich gut als Testpartner für moderne Laptops.

Der kleine Wortmann-Rechner kann maximal 1680 mal 1050 Pixel auf dem großen Fujitsu-Display darstellen. Außerdem wirkt das externe Bild dank VGA nicht digital-scharf, sondern analog-unscharf. Der Monitor bleibt also doppelt unterfordert: in der Auflösung und in der Schärfe. Trotzdem ist die Arbeit auf dem externen Monitor ungleich angenehmer als auf dem Netbook-Display. Im Clone-Betrieb wird das Bild auf dem kleinen Wortmann-Netbook und auf dem großen Fujitsu-Monitor gleichermaßen auf 1024 mal 600 Zeichen heruntergezwungen.

Im Gegensatz zu HDMI und DisplayPort transportiert VGA kein Tonsignal auf den externen Monitor. Der Ton wird also vorne mittig am Kopfhörer-Ausgang des Netbooks abgegriffen und per Audio-Kabel mit dem Audio-Eingang des großen Monitors verbunden. Dort kommt ein klarer Sound aus dem IPS-Monitor, jedoch ohne nennenswerte Bässe.

Sony-Subnotebook am 3D-Philips-Fernseher

Als zweiter Laptop muss ein schneller Sony Vaio VPC SB 1A9E/B für fast 2000 Euro zeigen, was er an der Multimonitorfront leisten kann. Der Sony hat einen starken Doppelkern-Prozessor vom Typ Intel Core i7-2620M mit 2,70 GHz. Je nach Bedarf und Anwendung fährt er seine Taktrate automatisch bis 3,4 GHz hoch. Neben 8 GByte RAM und einer schnellen SSD hat er zwei Grafik-Prozessoren.

Die erste Grafikengine nennt sich Mobile Intel HD Graphics 3000 und sitzt in der CPU. Ihre Hardwareunterstützung reicht bis DirectX 10. Windows gibt ihr passable 6,3 Punkte. Für normale Anwendungen wie Microsoft Office ist sie mehr als ausreichend, für Blu-ray auf dem Laptop ebenso. Sogar einen externen 3D-Philips-Fernseher mit 47 Zoll kann die Intel-3000-Grafik im Test per HDMI-Kabel mit 3D-Videoströmen in Full-HD 1080p versorgen.

Daneben ist eine AMD Radeon HD 6630M im schicken Sony verbaut. Sie unterstützt DirectX 11 und schafft es auf 6,7 Windows-Benchmark-Punkte. Bei vielen normalen Anwendungen kann man sie zum Stromsparen getrost abschalten. Bei sehr grafikintensiven Anwendungen wie Simulationen und schnellen Spielen bringt sie mehr Leistung als die Intel HD Graphics 3000. Mit einem Hardware-Schiebeschalter links oberhalb der Tastatur kann man den Leistungsmodus des Laptops selber bestimmen.

Das im Deckel eingebaute Display des schlanken Sony ist mit 1366 mal 768 Pixel gut für unterwegs, aber zu wenig, wenn jemand zehn Stunden täglich im papierlosen Büro arbeiten will. Also testet ZDNet den 27 Zoll Fujitsu P27T-6 IPS Monitor mit einer Auflösung von 2560 mal 1440 direkt am Sony-Laptop: Per HDMI-Kabel kommen nur 1920 mal 1080 Pixel auf dem Monitor an. Per VGA-Kabel gehen marginal mehr, nämlich 1920 mal 1200 Pixel über das Kabel, sie werden aber nur analog-unscharf auf dem Monitor dargestellt. Das externe Display bleibt also weit unter seinen Möglichkeiten. Man schaltet freiwillig auf die schärferen 1920 mal 1080 Pixel aus dem HDMI-Kabel zurück. Damit wird Bild samt Ton aus einer kopier-geschützten 3D-IMAX-Blu-ray in hoher Qualität mit großartigen Seitenblickwinkeln auf dem Fujitsu Business-Monitor ausgegeben, aber nur in 2D, weil der Fujitsu-Monitor noch kein 3D beherrscht.

3D-Bild und Ton am 47-Zoll-3D-TV

Legt man das gleiche 3D-Signal aus dem kleinen Sony-Laptop per HDMI-Kabel auf einen Blu-ray-konfigurierten HDMI-Eingang eines 47-Zoll-3D-Fernsehers der Marke Philips 47PFL7606K, streckt die Riesenschildkröte aus dem IMAX-Video tatsächlich ihren Kopf gefühlte 2 Meter in den Testraum, sobald der Tester die passende 3D-Brille auf hat. Es wirkt wie David und Goliath, wenn der schlanke Notebook-Schönling eine beeindruckende Raumwirkung auf dem farbenfrohen 47-Zöller erzeugt und dazu auch noch eine zum Film passende, dynamische AmbiLight-Beleuchtung an die 50 cm entfernte Wand des Testraumes projiziert. Die beiden Versuche mit den Monitoren von Fujitsu und Philips funktionieren sowohl direkt aus dem Laptop als auch indirekt über die Videoports der Dockingstation namens Sony VGP-PRS20 Port Replicator gleichermaßen gut.

Der 47 Zoll 3D-Philips-LED-Fernseher 47PFL7606K hat zwar nur eine native Auflösung von 1920 mal 1080 Bildpunkten. Aber die haben es in sich: Die maximale Helligkeit liegt bei 450 Candela pro Quadratmeter, der Kontrast bei 500.000:1, die typische Reaktionszeit bei 2 Millisekunden und die Perfect Motion Rate PMR bei 400 Hz. Das von Philips patentierte Ambilight Spectra 2 wirft ein zum jeweiligen Videobild passendes, dynamisches Umgebungslicht auf die Wände rechts und links vom Fernsehgerät. Man findet diesen 3D-Philips um circa 1200 Euro im Internet.

Externe Video-Quellen schließt man digital über vier HDMI-Ports an den 3D-Philips an. Auch über USB, Ethernet oder den SD-Card-Slot lassen sich bewegte Bilder zuspielen. Alternativ stehen ein analoger Komponenteneingang YPbPr, eine analoge Scart-Buchse RGB/CVBS und ein analoger VGA-Port zur Verfügung. Die HDMI-Eingänge sind 3D-fähig. Zwei 3D-Polarisations-Brillen werden mitgeliefert. Zur Tonausgabe hat der 3D-Philips-TV zwei gute Lautsprecher mit je 12 Watt verbaut. Analoge Tonquellen lassen sich über zwei Cinch-Buchsen Audio L/R oder eine 3,5 Millimeter Klinkenbuchse Audio-IN zuspielen.

Das HDMI-Kabel transportiert im Test alle Ton- und Bild-Signale vom Laptop in den 3D-Fernseher. Die vielen weiteren Schnittstellen des Fernsehers sind im Test überflüssig, das reduziert den Kabelsalat. Ein Anschluss des Laptops über VGA ist möglich, aber das Bild kommt im Vergleich zur HDMI-Connection erstens deutlich unschärfer, zweitens nur in 2D und drittens ohne Ton auf den 3D-Fernseher. Hätte man kein HDMI-Kabel, dann müsste man den Ton beim Sony-Laptop am Kopfhörer-Ausgang abgreifen und dem Fernseher auf die 3,5 Millimeter Klinkenbuchse namens Audio-IN zuspielen.

Nach so viel Licht kommt nun der Schatten: Weder die Sony-Dockingstation, noch der schicke Sony-Laptop kann zwei externe Monitore gleichzeitig ansteuern. Das Bild des Laptops kann nur auf einen einzigen externen Monitor geklont oder erweitert werden. Außerdem kann das Bild im Test mit den vorhandenen Bordmitteln auf keinem externen Monitor ins Hochformat gedreht werden, weder mit der integrierten Intel-Grafik, noch mit der diskreten AMD-Grafik des Laptops. Die Multimonitorleistung des Sony-SB-Laptops kann also nicht ganz überzeugen.

Vielleicht spart Sony sich die Multimonitorpower ja für die neue Z-Serie auf, die insgesamt vier Full-HD-Displays bedienen soll, einmal intern und dreimal extern. Es gibt sicher ein paar User, die auf so eine Quad-Monitor-Maschine schon schmerzlich warten. Noch gibt es aber Lieferprobleme. Bei Testschluss gab es in Deutschland erst eine Handvoll Demo-Geräte.

Dell XPS 15z schafft drei Mal Full-HD

Als dritter Laptop muss ein Dell XPS 15z in den Multi-Monitor-Test. Der elegante Multimedia-Laptop hat ein in jeder Hinsicht glänzendes Full HD Display im Deckel verbaut: Es spiegelt zwar kräftig, hat aber derart schöne, satte und helle Farben, dass man die starken Reflexionen des Glossy-Displays dafür billigend in Kauf nimmt.

Genau wie der kleine Sony hat auch der alufarbige Dell einen starken Doppelkern-Prozessor vom Typ Intel Core i7-2620M mit 2,7 GHz mit HD Graphics 3000. Anders als beim Sony kommt als zweite Grafikkarte aber keine AMD Radeon HD 6630M zum Einsatz, sondern eine Nvidia GeForce GT 525M. Die Umschaltung zwischen beiden Grafikkarten erfolgt beim Dell nicht händisch sondern softwaregesteuert per Nvidia Optimus.

Die Grafikpower steht an zwei digitalen Ausgängen links hinten am Dell XPS 15z zur Verfügung. Über HDMI und DisplayPort kann der schlanke Dell zwei externe, digitale Monitore, Fernseher oder Projektoren mit Full-HD-Auflösung versorgen. Gleichzeitig wird das interne Full-HD-Display mit 1920 mal 1080 Pixeln im Dell-Deckel versorgt. Das Notebook schafft also dreimal Full HD. Genau genommen sogar noch mehr, weil sich die zwei externen Panels auch höher ansteuern lassen. So soll es sein, das ist der Grafik-Musterknabe.

Alle drei Monitor-Bilder lassen sich zudem auch noch einzeln oder komplett ins Hochformat drehen, was beim Sony SB nicht einmal mit einem einzigen externen Monitor ab Werk gelang. Weder am Sony-Laptop direkt, noch indirekt über die Sony-Dockingstation.

Der Multimonitorsupport des Dell XPS 15z gehört somit zum Besten, was man von einem lediglich 1300 Euro teuren Consumer-Laptop ohne gesonderte Dockingstation und ohne jede Treiberfummelei ab Werk frisch aus der Kiste erwarten kann. Viele teure Business-Laptops von Acer, Dell, Fujitsu, HP, Lenovo, Sony oder Toshiba bringen selbst inklusive Dockingstation im dreistelligen Eurobereich weniger Grafikpower auf externe Monitore als der Dell XPS 15z ohne jeden Dockingzusatz.

Wo bleibt das Bild beim Zuklappen des Deckels?

Wer zwei große, externe Monitore mit einem Notebook ansteuert, klappt den Laptopdeckel gerne zu, weil er in der Größe und in der Standhöhe sowieso nicht richtig zu zwei identischen Extern-Monitoren passt. Wenn sich beim Zuklappen des Laptops dann auch die externen Monitore ungewollt abschalten, kann man folgende Gegenmaßnahme ausprobieren:

Man klickt unter Windows 7 auf das Batteriesymbol und kommt in die Energieoptionen. An deren linkem Rand klickt man den Link Auswählen, was beim Zuklappen des Computers geschehen soll.

Die Voreinstellung lautet beim Dell XPS 15z: Energie sparen. Alternativ wird angeboten: Herunterfahren, Ruhezustand, oder Nichts unternehmen. Letzteres wird für den Akku- und für den Netzbetrieb aktiviert. Die Änderungen werden gespeichert, damit sie wirksam werden. Danach verhält sich der Dell XPS 15z konkret wie folgt:

Zwei externe digitale Monitore arbeiten an den zwei Digital-Ausgängen HDMI und DisplayPort. Das interne Laptopdisplay des Dell erstrahlt ebenfalls in schönsten Farben. Klappt man den Deckel zu, werden beide externen Monitore kurz dunkel, erstrahlen aber nach ein bis zwei Sekunden erneut mit einem scharfen, digitalen Bild. Das Laptopdisplay schaltet sich dagegen ab – so soll es sein.

Klappt man das Laptopdisplay wieder auf, werden die zwei externen Monitore kurz dunkel und schalten sich aber nach ein bis zwei Sekunden wieder ein. Danach sind wieder alle drei Monitore verfügbar.

Wie kommt der Ton auf die externen Lautsprecher?

Läuft der Ton digital über ein HDMI-Kabel auf den 3D-Fernseher oder auf den Fujitsu-Monitor, lässt er sich über die Treiber der Nvidia-Grafikkarte regulieren. Der Laptop schaltet seine eigenen Lautsprecher automatisch ab.

Hängt der Fujitsu-Monitor über ein DisplayPort-Kabel am Laptop, kommt der Ton ebenfalls aus den besseren Lautsprechern des Fujitsu-Monitors und wird am Laptop automatisch abgeschaltet. Mit dem 3D-Fernseher ist der gleiche Test mangels DisplayPort nicht möglich.

Unterm Strich hat der Dell XPS 15z schon fast mustergültige Multi-Monitor-Eigenschaften. Auch die Treiber sind ab Werk beim Testgerät sehr sinnvoll eingerichtet. Beides ist leider nicht bei allen Laptops selbstverständlich. Der Laptop von Dell schlägt beim Multi-Monitor-Test sogar viele Business-Laptops mit Dockingstationen im dreistelligen Eurobereich.

Fazit

Vorsicht beim Laptop-Kauf: Wenn man sofort oder später mehr als einen externen Monitor an sein Notebook anschließen möchte, sollte man auf eine ausreichende Anzahl digitaler Monitor-Schnittstellen wie HDMI, DVI oder DisplayPort achten. VGA ist nur eine Notlösung: Damit kommt leider nur ein leicht unscharfes Bild auf Displays oder Full-HD-Fernseher. Was nicht ab Werk vorgesehen ist, lässt sich später kaum noch mit vertretbarem Aufwand nachrüsten. Bei Tower-PCs ist es ungleich einfacher: Da kann man zusätzliche Grafikkarten in der Regel binnen weniger Minuten jederzeit nachträglich einbauen.

Oft sind auch nur die Monitor-Treiber nicht optimal konfiguriert. Manche Anwender formatieren die Festplatte ihres Notebooks sofort nach dem Kauf, um alle Treiber, auch jene für die Grafikkarten, selber neu zu installieren und die Möglichkeiten der Hardware komplett auszureizen. Das ist aber nur erfahrenen Computernutzern zuzumuten.

Man sollte auf eine unkomplizierte Rückgabemöglichkeit achten und das Notebook innerhalb der Rückgabefrist auch an allen vorhandenen oder geplanten Monitoren, Projektoren und Fernsehgeräten testen. Mit weniger als zwei digitalen Full-HD-Monitor-Ausgängen sollte man sich nicht zufrieden geben, sofern man die Vorteile mehrerer Displays sofort oder später nutzen will.

ZDNet.de Redaktion

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