Bericht: Bewertung von Schnäppchenportalen ist im Sinkflug

Gruppenkaufsites wie Groupon und LivingSocial haben ihren Höhepunkt schon im ersten Quartal 2011 erreicht. Das geht aus einem Bericht von CB Insights hervor. Die Marktforscher schätzen, dass sich die Zahl durch Zusammenschlüsse und Übernahmen weiter verringern wird, während die Bewertungen schnell abnehmen. Im dritten Quartal ging der gezahlte Preis demnach erheblich zurück. Die Bewertung der Schnäppchenportale auf Basis der Zahl der Abonnenten sowie der verkauften Gutscheine fiel um 36 beziehungsweise 40 Prozent.

Die Marktforscher gehen davon aus, dass die bisher vorgenommenen Bewertungen der Börsengänge von Groupon und LivingSocial deutlich zu hoch waren. Weiterhin seien die technischen Barrieren für einen Eintritt in diesen Markt niedrig und weitere Marktteilnehmer zu erwarten – diese dürften es aber schwerer haben, die erheblichen Mittel für eine Expansion aufzutreiben. Alle Rabattsites seien gezwungen, ihre Reichweite zu erhöhen. Übernahmen und Zusammenschlüsse böten sich daher an, um die eigene Position zu stärken oder das Angebot auf weitere Regionen auszuweiten.

Während des zweiten Quartals zählte CB Insights weltweit 22 Übernahmen in diesem Bereich, eine Verdoppelung gegenüber den drei Monaten zuvor. Im Juli und August waren es 22 weitere, noch vor Abschluss des dritten Quartals. Seit 2009 sind 72 Übernahmen im Bereich der „Daily Deals“ erfolgt. Mehr als die Hälfte – nämlich besagte 44 Übernahmen – gab es allein zwischen April und September 2011.

CB Insights hat seinen Bericht unmittelbar nach Googles Übernahme des Berliner Start-ups DailyDeal veröffentlicht. Es bietet ähnlich wie das marktführende Groupon tägliche Rabattgutscheine für Produkte und Dienstleistungen. Auch dieser Zukauf belegt eine weitere Konzentration im Umfeld der täglichen Schnäppchen, die sich noch beschleunigen dürfte.

Nach einem anderen Bericht hat fast ein Drittel der Rabattsites in den USA – 170 von 530 – seine Aktivitäten selbst wieder eingestellt. Viele Unternehmen mussten bereits in einer frühen Phase aufgeben, da sie nicht genug Kapital aufbringen konnten und gegenüber den größeren Konkurrenten keine Chance hatten.

Groupon hat in diesem Marktumfeld seinen geplanten Börsengang verschoben, der eigentlich für Anfang bis Mitte September geplant gewesen war. Als Grund dafür wurden die erheblichen Schwankungen im Aktienmarkt genannt.

ZDNet.de Redaktion

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