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HP-Verwaltungsrat will Léo Apotheker offenbar abberufen


Léo Apotheker: noch nicht ein Jahr im Amt, aber offenbar bereits kurz vor dem Rauswurf (Bild: DASG).

Der erst vor knapp einem Jahr angetretene CEO von Hewlett-Packard, Léo Apotheker, steht offenbar unmittelbar vor seiner Ablösung. Das berichten übereinstimmend mehrere amerikanische Medien. Als Nachfolgerin sei Ex-Ebay-Chefin Meg Whitman im Gespräch.

Der in der Regel gut informierte Technologie-Blog All Things Digital berichtete, dass die Ablösung zwar noch nicht beschlossen sei, allerdings dränge eine starke Fraktion im Verwaltungsrat auf einen baldigen Rauswurf, nachdem eine Reihe von Apothekers Entscheidungen bei Analysten und Investoren auf Unverständnis gestoßen sind.

Bereits bei Apothekers Berufung gab es Kritik, da er seinen vorherigen Posten als SAP-Chef offenbar wegen Überforderung verlor. Zuletzt überraschte Apotheker mit der sofortigen Einstellung des Geschäfts mit Smartphones und Tablets und der Ausgliederung des profitablen Kerngeschäfts mit Dekstops und Notebooks in eine eigene Firma. Letzteres wurde vielfach so gedeutet, dass Apotheker durch die Gründung einer Tochter mit eigenem CEO Verantwortung abwälzen wolle.

Zudem sei es keine gute Strategie, das PC-Geschäft zwar abzugegeben, die Druckersparte jedoch bei HP zu belassen. Ebenfalls wenig Begeisterung zeigten Analysten dafür, dass die Smartphone- und Tablet-Hardware eingestellt wurde, das zugehörige Betriebssystem WebOS jedoch weiterentwickelt und an andere Hardwarehersteller lizenziert werden solle. Nach der Ankündigung von Apothekers Strategiewechsel sackte die HP-Aktie um 20 Prozent ab.

Den sich heute abzeichnenden Rauswurf Apothekers belohnten Investoren hingegen. Die Aktie stieg schlagartig um zirka acht Prozent, wodurch der Börsenwert des Unternehmens fast drei Milliarden Dollar (über zwei Milliarden Euro) hinzugewann.

Uneinig sind sich die Experten darüber, ob Ex-Ebay-Chefin Meg Whitman dem Konzern mehr Glück bescheren kann. Sie musste Ebay 2008 verlassen, nachdem die damalige Tochter Skype das Auktionshaus trotz Umsatzzuwächsen tief in die roten Zahlen rutschen ließ. Zudem machen einige Analysten Whitman dafür verantwortlich, dass Amazon dem einstigen Platzhirsch im Onlinehandel erhebliche Marktanteile abnehmen konnte.

ZDNet.de Redaktion

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