LivingSocial scheut anscheinend wie Marktführer Groupon einen Börsengang. Stattdessen strebt es Bloomberg zufolge eine Finanzierungsrunde über rund 200 Millionen Dollar an, was einer Bewertung des Unternehmens mit rund sechs Milliarden Dollar entspräche. Der Bericht stützt sich auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Ein Börsengang von LivingSocial ist damit zwar nicht ausgeschlossen, aber in absehbarer Zeit eher nicht zu erwarten. Noch im Juni war das Unternehmen mit Banken im Gespräch über einen möglichen Börsengang gewesen, der rund eine Milliarde Dollar bringen sollte.
Die letzte Finanzierungsrunde im April hatte LivingSocial 400 Millionen Dollar eingebracht. Insgesamt hat das Schäppchenportal damit 627 Millionen Dollar von Investoren erhalten – etwa Grotech Ventures und Amazon. An einer weiteren Finanzierungsrunde sollen sich Bloomberg zufolge die bisherigen Unterstützer sowie neue Investoren beteiligen.
LivingSocial folgt dem Marktführer Groupon mit weitem Abstand und hatte im Juni einen vorläufigen Besucherrekord, erreichte laut ComScore im letzten Monat aber wieder weniger Traffic. Das Schnäppchenportal hat 43 Millionen Mitglieder, unterbreitet weltweit täglich 575 Rabattangebote und hofft in diesem Jahr auf einen Umsatz von einer Milliarde Dollar.
Das Marktumfeld der Gruppenkaufsites ist in einem schnellen Wandel begriffen. Während Yelp und Facebook ihre täglichen Angebote bereits wieder strichen und viele kleinere Anbieter aufgeben mussten, gehen andere aggressiv in den Markt. Insbesondere Google versucht durch mehrere Übernahmen Land zu gewinnen, zuletzt durch die des Berliner Groupon-Konkurrenten DailyDeal.
Marktführer Groupon hat indes den für Anfang bis Mitte September geplanten Börsengang verschoben. Grund für das Zögern ist vor allem das Marktumfeld mit fallenden Aktienkursen. Nach einer Analyse von CB Insights ist zudem die Bewertung von Schnäppchenportalen im Sinkflug. Der bei Übernahmen gezahlte Preis auf Basis von Abonnentenzahl und verkauften Gutscheinen ging in diesem Quartal um 36 beziehungsweise 40 Prozent zurück.
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