Anonymous hat Samstag, den 24. September, als „Tag der Rache“ ausgegeben. Die Hackergruppe fordert zu friedlichen Demonstrationen in einer Reihe von US-Städten auf. Gleichzeitig soll es aber Cyberattacken auf „verschiedene Ziele, darunter die Wall Street, korrupte Banken und die Polizei der Stadt New York“, geben. So steht es in einer auf Pastebin veröffentlichten Pressemitteilung.
Die Städte, in denen demonstriert wird, hat Anonymous noch nicht bekannt gegeben. Den Hackern zufolge ist der „Tag der Rache“ eine Reaktion auf eine Demonstration in New York von vergangener Woche. Die rund 1000 an „Occupy Wall Street“ beteiligten Personen seien paramilitärischen Polizeieinheiten gegenübergestanden, die „exzessive Gewalt“ angewendet hätten. Die friedliche Veranstaltung, die die Wall Street mit Zelten und Barrikaden einige Monate lang blockieren wollte, war als Protest gegen enge Verstrickungen von Finanz und Politik geplant gewesen.
Der Darstellung von Anonymous widerspricht aber ein Bericht des Wall Street Journal. Dort heißt es, es seien bisher nur 20 Demonstranten festgenommen worden. Unklar ist auch, ob die Organisatoren des „Tags der Rache“ für die Mehrheit der Mitglieder von Anonymous sprechen – schließlich handelt es sich um eine lose und überwiegend virtuelle Organisation ohne klare Hierarchie. Insofern bestehen Zweifel, ob Anonymous eine Großdemonstration auf die Beine stellen kann.
Bei Cyberangriffen hingegen haben die Hacker zahlreiche Erfolge vorzuweisen. Letzten Monat etwa waren sie nach eigenen Angaben in die DNS-Server von Unternehmen wie Apple, Facebook, Microsoft und Symantec eingebrochen. Parallel gab es aber auch weltweit schon mehrere Verhaftungen mutmaßlicher Mitglieder der Organisation. Verurteilt ist bisher keiner von ihnen – und Anonymous glaubt, dass immer andere an die Stelle der Verhafteten treten können.
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