Datensicherung in der Cloud: 15 Anbieter im Überblick

In Umfragen misst ein Großteil der Nutzer ihren auf dem Computer gespeicherten Daten „große Bedeutung“ bei. In der Praxis hat diese Einschätzung aber offenbar keine Konsequenzen: Rund zwei Drittel sichern selbst kritische Daten seltener als einmal im Monat. Dabei ist das Backup auch für Privatanwender unerlässlich. Wer kurz darüber nachdenkt, wie es wäre, mit einem Schlag alle Familienfotos oder sämtliche Songs unwiederbringlich zu verlieren, wird dem kaum widersprechen.

Risiken bei der lokalen Datensicherung

Das Wichtigste an der Datensicherung ist, dass sie überhaupt existiert. Ein Ausfall der Festplatte bedeutet oft den kompletten Datenverlust. Zwar lassen sich im besten Fall die Inhalte durch ein Datenlabor wie Kroll Ontrack wiederherstellen, aber das kann richtig ins Geld gehen. Privatanwender werden aus Kostengründen zähneknirschend darauf verzichten.

Sinnvoller und erheblich preiswerter ist es, sich vor einem solchen Szenario mit einem Backup zu schützen. Mittlerweile sind in alle Betriebssysteme ordentliche Tools integriert, die eine regelmäßige, automatische Sicherung ermöglichen. Und USB-Festplatten mit 1 TByte Speicher gibt es schon ab 50 Euro.

Aber nicht immer ist ein ans Gerät angeschlossenes Laufwerk die passende Lösung: Der zunehmende Einsatz von Notebooks hat zur Folge, dass etwa beim Surfen auf der Couch oder im Garten das Sicherungslaufwerk fehlt und das Backup ausbleibt. Helfen würde eine NAS-Lösung mit Ethernet-Port, auf die man auch per WLAN sichern kann. Im Gegensatz zu USB-Laufwerken sind solche Geräte aber im Privatumfeld kaum verbreitet.

Hinzu kommen Risiken wie Einbruch, Überspannung durch Blitzeinschlag oder ein Wasserschaden, die die gesamte IT daheim außer Gefecht setzen können. Das mag zunächst nach Paranoia klingen, doch fast jeder hat im Bekanntenkreis jemanden, der schon einmal von einem solchen Ereignis betroffen war.

Online-Backup als sichere Alternative

Ein sicherer und komfortabler Ausweg ist das Backup bei einem Dienstleister im Internet. Lokale Schadensereignisse sind kein Thema mehr. Außerdem ist die Sicherung aufgrund der ständigen Internetanbindung maximal einen Tag alt. Im Schadensfall sind damit dank der automatischen Sicherung die neuesten Daten verfügbar.

Die Dienste bringen üblicherweise eine Client-Software mit, garantieren Ausfallsicherheit und verschlüsseln die Daten gegen unberechtigten Zugriff. Anders als beim Kauf einer Festplatte mietet man sich hier einen Service, der monatlich oder jährlich abgerechnet wird. Das hat natürlich seinen Preis.

Die Konditionen unterscheiden deutlich: Faktoren sind Gesamtspeicherplatz, die Anzahl der zu sichernden Rechner, die Art der Verschlüsselung oder die Möglichkeit, von überall auf die Dateien zuzugreifen. Los geht es bei 45 Euro pro Jahr für beliebig große Datenmengen, andere Anbieter verlangen schon für 50 GByte Speicherplatz ein Mehrfaches.

Große Preisunterschiede beim Backup in der Wolke

Details zu gut einem Dutzend Dienste zeigt die untenstehende Tabelle. Sie listet für Heimanwender wichtige Einzelheiten auf, etwa die Jahrespreise für 20 beziehungsweise 50 GByte Volumen. Weitere Features, beispielsweise das Bereitstellen eigener Daten über einen „Public“-Ordner (Daten-Sharing) oder das Synchronisieren mehrerer PCs, werden ebenfalls genannt. Alle Provider bieten eine Client-Software an, die den Backup-Prozess automatisiert.

Die Bandbreite des Internetanschlusses stellt nach wie vor einen Flaschenhals dar: Dies gilt insbesondere für den ersten Upload, der auch bei den heute gängigen 16-MBit/s-Anschlüssen nur mit 1 MBit/s (125 KByte/s) erfolgt. Für eine Datenmenge von 1 GByte benötigt man fast zweieinhalb Stunden. Und ein Gigabyte Volumen ist nun wahrlich nicht viel. Einige Dienste bieten daher die Möglichkeit, das erste vollständige Backup per Datenträger (CD, DVD oder Festplatte) einzusenden. Online kommen dann nur noch die folgenden, vergleichsweise geringen Datenmengen der differenziellen oder inkrementellen Backups hinzu.

Anbieter von Cloud-Backup-Lösungen

Anbieter Acronis Back2Web Backblaze Backup4U F-Secure Memopal Mindtime Mozy Safarea Softronics Strato Symantec TrendMicro Wuala Update Star
Benutzerführung Deutsch Deutsch Deutsch Deutsch Deutsch Deutsch Deutsch Deutsch Deutsch Deutsch Deutsch Deutsch Deutsch Deutsch Deutsch
Einrichtungsgebühr oder einmalige Kosten für Software (Euro) 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 9,90 0 0 0 0
Kosten für 20 GByte/a (Euro) 49,95 141,48 ca. 45 48 49,95 49 ca. 142 59,88 60 64,80 17,88 39,99 29,95 19 (10 GByte) 59,90
Kosten für 50 GByte/a (Euro) 49,95 329,88 ca. 45 120 49,95 49 59,88 60 172,80 58,80 99,99 69,95 59 59,90
Kosten für 100 GByte/a (Euro) 49,95 623,88 ca. 45 240 49,95 49 108,88 660 240 58,80 179,99 100 99 59,90
Maximale Datenmenge 250 GByte 250 GByte unbegrenzt unbegrenzt unbegrenzt unbegrenzt 20 GByte unbegrenzt unbegrenzt 10.000 GByte 5.000 GByte keine Angabe unbegrenzt unbegrenzt unbegrenzt
Speicherort in (Land) Deutschland Deutschland USA Österreich Frankreich, USA Italien Deutschland EU Weltweit Schweiz Deutschland USA Deutschland (ab Okt. 2011) Deutschland, Schweiz, Frankreich Dänemark
Desktop-Client für Win/Linux/Mac OS ja/nein/nein ja/nein/nein ja/nein/ja ja/nein/ja ja/nein/ja ja/ja/ja ja/nein/ja ja/nein/ja ja/ja/ja ja/ja/ja ja/nein/nein ja/nein/ja ja/nein/ja ja/ja/ja ja/nein/ja
Web-Zugriff über Browser ja nein ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja bedingt nein
WebDAV-Zugriff (wie lokaler Speicher) nein nein nein nein nein ja nein nein keine Angabe ja ja nein ja nein nein
Sichere Übertragung TLS 1.0 ja 256 Bit SSL ja 128 Bit SSL 128 Bit SSL 128 Bit SSL SSL 256 Bit SSL 256 Bit SSL 256 Bit SSL 128 Bit SSL 256 Bit SSL 2048 Bit RSA 128 Bit SSL
Verschlüsselung AES 256 Bit AES 256 AES, keine weitere Angabe Ja, keine Angabe nein keine Angabe AES 128 oder 256 Bit AES oder Blowfish AES oder Blowfish durch Firewall geschützt AES, keine weitere Angabe 256 Bit AES ja, keine weitere Angabe 128 Bit AES und 256 Bit SHA 256 Bit Rijndael
Daten-Sharing ja Indirekt nein nein ja ja Nein ja ja ja ja ja ja ja nein
Synchronisation zwischen PCs ja nein nein nein nein nein nein in Planung ja nein nein nein ja ja nein
Anzahl unterstützter PCs 5 1 unbegrenzt, Preis pro PC unbegrenzt 1 unbegrenzt 1 5 (Aufpreis) unbegrenzt unbegrenzt unbegrenzt 5 (bis 50 Gbyte), sonst 3 unbegrenzt unbegrenzt 1
Besonderheiten/Extras kostenlose Testversion 250 GB für einen Monat Support per E-Mail und Telefon. Initiales Backup und Restore über Wechselmedium möglich. unbegrenzter Speicherplatz Sicherungsgenerationen werden bis zu 10 Jahre vorgehalten unbegrenzter Speicherplatz, regelmäßige Information per E-Mail über den Sicherungsstatus Versionierung, E-Mail-Backup kostenloser Support, Backup-Reports per Mail 2 GByte sind kostenlos, lokale Backups möglich Suchfunktion in Backup-Sätzen Datenweitergabe für Gäste, Berechtigung auf Ordnerbasis, Komplettes Zugriffsprotokoll der letzten 3 Monate, Kommentarfunktion zu jeder Datei mobiler Datenzugriff, SMB/CIFS Zugang, Festplatten Send-In Service (30 Euro bis 500 GByte) Sichern geöffneter Dateien, Dateibereinigung und Datenverwaltung, Durchsuchen von Backup-Sätzen bis 5 GByte kostenlos, bis zu 20 GByte 30 Tage kostenlos zum Testen statt Miete von zusätzlichem Speicher kann man im Tausch eigenen lokalen Platz anbieten unbegrenzter Speicherplatz

Eine sinnvolle Auswahl für die Online-Sicherung treffen

Wer eine vergleichsweise günstige Backup-Flatrate wählt, sollte bei den Daten für das Online-Backup eine Auswahl treffen. Denn hochgerechnet auf 100 GByte würde der Upload bei einer 16.000er-DSL-Leitung und maximaler Upload-Bandbreite 250 Stunden dauern – das sind mehr als zehn Tage!

Deshalb bietet es sich an, nur die wirklich wichtigen Daten online zu speichern, beispielsweise E-Mails, Fotos von besonderer Bedeutung oder eben das, was einem sonst lieb und teuer ist. Den Rest wie die Eigenen Dateien, die Songs und so weiter sollte man lokal sichern und – wenn man ganz sichergehen möchte – auf eine zweite externe Festplatte kopieren und diese bei einer Vertrauensperson deponieren.

Neben den vorgestellten automatischen Backup-Services hat sich eine zweite Variante etabliert: Viele Mail-Provider bieten inzwischen mehrere Gigabyte kostenlosen Speicherplatz, Microsoft bei seinem Skydrive genannten Dienst sogar 25 GByte, der Dienst A-Drive mit 50 GByte nochmals das Doppelte. Wer mehr Volumen benötigt, muss extra zahlen.

ZDNet.de Redaktion

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