Wikileaks-Gründer Julian Assange ist empört darüber, dass ein schottischer Verlag seine Autobiografie veröffentlicht hat, ohne sie autorisieren zu lassen. Er ließ sich für das Buch zwar mehr als 50 Stunden lang interviewen, wollte die Veröffentlichung aber trotz vertraglicher Verpflichtungen verhindern, wie der Verlag Canongate Books mitgeteilt hat (PDF). Assange bekam demanch Ende März einen Entwurf des Buchs zu lesen, zu dem er gesagt haben soll: „Alle Memoiren sind Prostitution.“
Canongate Books entschied dennoch, das Buch zu veröffentlichen. Es trägt den Titel „Julian Assange – Die nicht autorisierte Autobiografie“. Dem Verlag zufolge gibt es Lizenzverträge mit 38 Verlagshäusern weltweit. Die Vorauszahlung soll Assange dazu verwendet haben, seine Gerichtskosten zu begleichen. Nach Informationen des Guardian hatte er vorab 412.000 Pfund (rund 471.000 Euro) erhalten und bezichtigte später seine Anwälte, auf dem Geld zu sitzen.
Der Verlag betont, dass es sich bei dem jetzt veröffentlichten Buch um den nicht autorisierten Entwurf vom März handelt. Darin spricht Assange laut Independent erstmals über die Vorwürfe der sexuellen Nötigung und Vergewaltigung, derentwegen er seit Dezember vergangenen Jahres unter Hausarrest steht. Er betont demnach erneut, dass der Sex einvernehmlich gewesen war. „Ich mag auf eine Art ein chauvinistisches Schwein sein, aber ich bin kein Vergewaltiger“, zitiert die Süddeutsche Zeitung aus dem Abdruck.
Die britische Justiz verhandelt seit Mitte Juli die Berufung über die Auslieferung von Julian Assange an Schweden. Dort soll der Wikileaks-Gründer vernommen werden.
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