Yahoo steht angeblich zum Verkauf, wie Business Insider unter Berufung auf ein durchgesickertes Rundschreiben von Yahoo-Mitgründer Jerry Yang berichtet. Der Internetkonzern sondiert demnach zusammen mit der Investmentbank Allen & Company Angebote von Dritten.
Yang schreibt: „Unsere Berater arbeiten mit uns an der Entwicklung von Ideen, die wir auf eigene Initiative verfolgen werden. Zur gleichen Zeit bearbeiten sie Anfragen von mehreren Parteien, die ihr Interesse an einigen möglichen Optionen bekundet haben. Wir werden Zeit brauchen, um den besten Ansatz für das Unternehmen, seine Aktionäre und Mitarbeiter auszuwählen und auszuarbeiten.“
Auch wenn das Rundschreiben wohl dafür gedacht war, die Angestellten zu beruhigen, scheint es wenig in diese Richtung zu bewirken. Dass sich Yahoo in einer schwierigen Lage befindet, ist weithin bekannt. Daher ist es nicht ungewöhnlich, dass der Konzern nach einem Kaufinteressenten Ausschau hält.
Dem Rundschreiben zufolge sucht Yahoo derzeit aktiv nach einem neuen Chief Executive Officer. Nach dem Rauswurf von Carol Bartz Anfang September hat der Konzern noch keinen Nachfolger ernannt. Übergangsweise leitet Chief Financial Officer Tim Morse die Geschicke des Unternehmens.
Morse dementierte in einer E-Mail an All Things Digital die Verkaufsgerüchte. „Ich möchte, dass sie wissen, dass, während der Aufsichtsrat alle Optionen prüft, der CEO-Stab und ich beauftragt wurden, das Unternehmen weiterzuführen. Das bedeutet, wir werden in den kommenden Monaten nicht einfach nur stillhalten. Wir treffen aktiv Entscheidungen und leiten Maßnahmen ein.“
In Bezug auf die Äußerungen Yangs erklärte Morse, Yahoo benötige einen flexiblen und visionären Plan. Deswegen ziehe der Aufsichtsrat alle Optionen in Betracht. „Das bedeutet nicht, dass wir uns in der Schwebe befinden.“ Jeder bei Yahoo müsse nun schnell handeln, sich für seine Aufgaben verantwortlich zeigen und sich hinter das Ziel des Unternehmens stellen, ein persönliches Nutzererlebnis zu schaffen.
Einem Bericht des Wall Street Journal zufolge stellt die Investmentfirma Silver Lake Partners ein Angebot für Yahoo zusammen. Angeblich kooperieren Andreessen Horowitz mit Silver Lake. Ziel sei es, Yahoo nach einer Sanierung weiterzuverkaufen. Silver Lake war es auch, das Ebays schwächelnden Dienst Skype 2009 für 2 Milliarden Dollar übernommen und in diesem Jahr für 8,5 Milliarden Dollar an Microsoft veräußert hatte.
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