Bericht: Facebook lockt kleine Firmen mit Gratisanzeigen

Facebook will sich mit dem US-Handelskammer und der National Federation of Independent Businesses (NFIB) zusammentun, um kleine Unternehmen als Werbeträger zu gewinnen. Es gehe darum, die Firmen über den Wert von Facebook als Werbemittel aufzuklären sowie sie zu informieren, weshalb sie auf der Plattform Spots schalten sollten, berichtet das Wall Street Journal. Der Zeitung zufolge dürfte Facebook die Übereinkunft am heutigen Montag öffentlich machen.

Nach Informationen des WSJ startet das Programm im Oktober. Vertreter von Facebook sowie der Interessensvertretungen werden bundesweit in die Lokalbüros der Handelskammer ausschwärmen und Kleinunternehmen über die effektivsten Wege aufklären, auf der Plattform zu werben. Um sie dazu zu bringen, das Erlernte anzuwenden, plant das Social Network eine Aktion: 200.000 kleine Firmen sollen jeweils Anzeigen im Wert von 50 Dollar erhalten.

Für Facebook hat Werbung einen großen Stellenwert: Anfang des Monats hatten Marktforscher von eMarketer Zahlen offengelegt, wonach das Soziale Netz dieses Jahr rund 4,27 Milliarden Dollar einnehmen wird, davon 3,8 Milliarden Dollar aus Werbung. Das entspricht einem Plus von 104 Prozent gegenüber 2010; im vergangenen Jahr generierte Facebook Werbeeinnahmen von 1,86 Milliarden Dollar.

Obwohl die Werbeeinahmen steigen, hapert es den Marktforschern zufolge noch daran, Firmen den Wert des Social Network begreiflich zu machen. Facebook müsse „Werbetreibenden zeigen, dass Werbung auf der Site effektiv ist, auch ohne Klick oder anderweitige Reaktion“, sagte Debra Aho Williamson, Analystin bei eMarketer. Das Problem: „Wenn Firmen eine große Zahl von ‚Likes‘ angehäuft haben, denken sie, dass sie diese Leute direkt über ihre Seite erreichen statt über Werbeanzeigen auf Facebook.“ Das könnte auch die Krux von Facebooks Initiative werden.

Anfang September hatte Facebook mit Tests begonnen, gesponserte Inhalte in seine neue Ticker-Funktion – die Timeline – zu integrieren. Bisher war Werbung nur in einer separaten Spalte am rechten Bildrand aufgetaucht. Seine ersten Anzeigen hatte Facebook als „gesponsert“ gekennzeichnet. Später gab es zusätzlich „Sponsored Stories“, die nicht mehr ganz so leicht als Werbung erkennbar waren, weil sie unter anderem in ihrer Wortwahl stärker an normale Postings erinnerten. Die Anzeigen im Ticker werden zwar immer noch gekennzeichnet, aber inmitten der von Facebook-Mitgliedern erstellten Inhalte angezeigt.

ZDNet.de Redaktion

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