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IT-Standort München: Die Sicht der Unternehmen

Im Umfeld der zahlreichen Strategien zur High-Tech-Ansiedlung in den vergangenen Jahren, dem oft unter dem Begriff „Laptop und Lederhose“ zusammengefassten Bemühen Bayerns in der Regierungszeit von Edmund Stoiber, spielte auch die internationale Ausrichtung des Standorts eine wesentliche Rolle. Das Image Bayerns, eben die Lederhose, wurde geschickt genutzt, um ausländische Firmen für den Standort zu interessieren.

Für das erste Interesse reichen Dirndl und Lederhose, Neuschwanstein und Oktoberfest vielleicht auch aus, sind es doch quasi weltweit bekannte Marken und Aushängeschilder des Freistaats. Aber wenn dann eine Standortentscheidung gefällt werden soll, spielen doch andere Faktoren eine bedeutendere Rolle. Wenn möglich wird dann nach Subventionen gefragt, nach der Versorgung mit Fachkräften, nach verkehrsgünstig gelegenen und möglichst günstigen Firmengebäuden oder Büroräumen. Auch die Nähe zu bestehenden oder potenziellen Kunden spielt eine wichtige Rolle.

Eine von der IHK München und Oberbayern gemeinsam mit dem Referat für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München durchgeführte Umfrage zum „IuK- und Medienstandort München(PDF)“ Ende 2010 ergab, dass im Großraum München etwas über 29.000 Unternehmen mit rund 230.000 Beschäftigten in dem Segment angesiedelt sind. Das sind rund 1700 beziehungsweise sechs Prozent mehr als 2007. Die Zahl der reinen IT-Unternehmen, also der Firmen, die sich mit Software, Daten- und IT-Services, E-Commerce, Netzbetrieb oder -bereitstellung sowie Bauteilen und Komponenten beschäftigen, ist im selben Zeitraum um rund 200 auf gut 10.000 geschrumpft. Allerdings kann dazu auch eine veränderte Brancheneinteilung beigetragen haben, da es inzwischen eine eigene Kategorie für Distributionsunternehmen gibt.

Mehr als 600 IT-Unternehmner, ausschließlich Mitglieder der Geschäftsleitung, sind im Münchner Unternehmerkreis IT, kurz MUK IT, lose organsiert. Die Vereinigung sieht sich als Plattform für Informations- und Erfahrungsaustausch sowie Kooperationen auf Augenhöhe. Sie wurde 2002 – noch unter dem Eindruck des Börsencrashs von 12 IT-Unternehmern als eien Art Selbsthilfegruppe gegründet.

Inzwischen sichert die große Zahl an Teilnehmern dem MUK IT einen gewissen Einfluß. Beispielsweise ist er für die Messe München bei ihren Bemühungen, mit der Communications World wieder eine IT-Messe in München zu etablieren, ein wichtiges Bindeglied zu den lokalen Unternehmern. ZDNet war beim 54. Roundtable des MUK IT dabei und hat MUK-IT-Sprecher Lutz Steffen sowie einige der anwesenden IT-Unternehmer nach ihrer aktuellen Einschätzung des Standorts München befragt.

Im Mittelpunkt stehen Firmen, die nicht nur in München aktiv sind, sondern als Tochter oder Teilorgansiation eines internationalen Unternehmens am Markt agieren. Sie sehen München durchweg als Premium-Standort: Gut aber teuer. Detailliert über Vor- und Nachteile sprechen sie im ZDNet-Video.

ZDNet.de Redaktion

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