Nokia hat weitere Restrukturierungsmaßnahmen angekündigt, um seine Effizienz zu steigern. So wird der Handyhersteller zum Jahresende sein Werk im rumänischen Cluj dicht machen, wovon rund 2200 Mitarbeiter betroffen sind. Weitere 1300 Stellen sollen im Bereich Location and Commerce wegfallen. Im Zuge dessen wird auch der Standort Bonn geschlossen.
Erst 2008 hatte Nokia die Handyproduktion aus Bochum ins rumänische Cluj verlagert. Das Bochumer Werk wurde trotz massiver Kritik seitens der Politik geschlossen – angeblich, weil der Standort nicht mehr wettbewerbsfähig war. Das geplante Aus für die Fertigung in Cluj begründet Nokia jetzt damit, dass sich der Markt für die dort produzierten Feature Phones sowie die Lieferkette inzwischen nach Asien verlagert hätten.
Man werde auch die langfristige Rolle der Produktionsstandorte im finnischen Salo, im rumänischen Komarom und im mexikanischem Reynosa prüfen, teilte Nokia mit. Daraus könnten 2012 personelle Veränderungen resultieren.
In der neu gegründeten Sparte Location and Commerce hatte Nokia Mitte Juni sein Geschäft mit mobilen Diensten mit seiner Geodaten-Tochter Navteq zusammengeführt. Die Software-Entwicklung in diesem Bereich wollen die Finnen künftig auf die Standorte Berlin, Boston und Chicago konzentrieren. Außer Bonn macht Nokia auch eine US-Niederlassung in Malvern dicht.
Europa bleibe für Nokia zentraler Standort für Forschung und Entwicklung, erklärte Nokia-CEO Stephen Elop. Das gelte insbesondere für die Standorte in Finnland und Deutschland. Hinsichtlich der angekündigten Stellenstreichungen sagte er: „Wir müssen schmerzhafte, aber notwenige Schritte unternehmen, um Belegschaft und Geschäft auf unseren künftigen Weg auszurichten.“ Im kommenden Jahr will der Hersteller erste Smartphones mit Microsofts Betriebssystem Windows Phone 7 auf den Markt bringen.
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