Mit jedem verkauften Kindle Fire macht Amazon 50 Dollar Verlust. Das behauptet der Piper-Jaffrays-Analyst Gene Munster. Er berechnete die Hardware-Kosten des Android-Tablets und kam auf 250 Dollar. Amazon bietet das Gerät jedoch für 199 Dollar an. Zum Vergleich: Apple gibt rund 350 Dollar für die Produktion des 499 Dollar teuren iPad 2.
Wenn es Amazon im vierten Quartal gelingt, 2,5 Millionen Tablets zu verkaufen, könnte der Verlust den Ertrag des Onlinehändlers um 10 bis 20 Prozent drücken, wie Munster festhält. Nicht eingerechnet sei hier der potenzielle zusätzliche Umsatz durch neue Abonnenten für Amazon Prime, den Verkauf von digitalen Inhalten und anderen Produkten, die der Kindle Fire anheizen dürfte.
„Mit dem Kindle Fire fährt Amazon unserer Ansicht nach eine einzigartige Tablet-Strategie“, schreibt Munster in seiner Analyse. „Es will ein ausgefeiltes, cloudbasiertes Content-Delivery-System mit Prime kombinieren, um an einem Gerät Geld zu verdienen, das es nach unseren Berechnungen mit Verlust verkauft.“ Zwar sei Amazons Tablet das erste außer dem iPad mit einem bedeutsamen Inhalteangebot, aber beim Nutzererlebnis hinke das Fire ein, zwei Schritte hinter Apple her.
Sarah Rotman Epps von Forrester Research war Ende August davon ausgegangen, dass Amazon bis zu 5 Millionen Geräte absetzen könnte. Schon ein Preis von 300 Dollar für ein 9-Zoll-Tablet hätte Epps zufolge einen Verlust bedeutet – der aber durch verstärkte Verkäufe von Büchern, Musik, Videos und Apps auf den E-Commerce-Seiten von Amazon wettgemacht würde.
Amazon Kindle Fire | ||
Abmessungen | 19 x 12 x 1,14 cm | |
Gewicht | 413 Gramm | |
Display-Auflösung | 7 Zoll; 1024 x 600 Pixel | |
Betriebssystem | Android 2.3 mit zahlreichen Anpassungen | |
CPU/GPU | Dual Core | |
Speicher | 8 GByte | |
GPS | nein | |
WLAN | 802.11b/g/n | |
Bluetooth | nein | |
Kamera | nein |
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