Im laufenden Finanzjahr, das am 30. Juni 2012 endet, wird Microsoft rund 444 Millionen Dollar an Android-Lizengebühren einnehmen. Davon gehen Analysten von Goldman Sachs aus, wie Business Insider berichtet. Demnach nimmt Microsoft pro verkauftem Android-Gerät zwischen 3 und 6 Dollar ein. Den Analysten zufolge dürften die Gebühren 4 Cent je Aktie zum Ergebnis beitragen.
Zwar klingen 444 Millionen Dollar nach viel Geld, im Vergleich zum geschätzten Umsatz von rund 75 Milliarden Dollar im Finanzjahr 2012 handelt es sich aber um wenig mehr als ein Taschengeld. Fraglich ist zudem, wie stark die Verkäufe von Android-Geräten Microsofts eigenes Mobilbetriebssystem beeinträchtigen – beziehungsweise ob die Einnahmen aus Lizenzgebühren den Schaden ausgleichen können. Gartner zufolge wurden im zweiten Quartal 2011 rund 1,7 Millionen Smartphones mit Windows Phone 7 verkauft, was einem Marktanteil von 1,6 Prozent entspricht. Android liegt mit 45,7 Millionen Smartphones und einem Marktanteil von 43,4 Prozent auf Platz eins.
Laut einer Studie der NPD Group nimmt der Druck von Windows Phone auf Android zwar zu, größter Mitbewerber für das Google-OS ist aber weiterhin Apples iPhone. Ein großes Problem für Windows Phone ist demnach sein geringer Bekanntheitsgrad. 45 Prozent der Verbraucher sind demnach nicht mit Windows Phone 7 vertraut. Zudem hält ein etabliertes Ökosystem Nutzer von einem Wechsel ab. 21 Prozent der Befragten, die Windows Phone 7 ablehnen, gaben an, sie würden bei ihrem derzeitigen OS bleiben, da sie zu viel Zeit und Geld darin investiert hätten.
Erst vor wenigen Tagen haben Microsoft und Samsung ein Lizenzabkommen geschlossen – unter anderem wegen Android. Wie hoch die Gebühr ist, die Microsoft für jedes verkaufte Android-Gerät erhält, ist unklar. Ähnliche Verträge bestehen mit HTC und General Dynamics Itronix; Vereinbarungen wegen Linux gibt es unter anderem mit Amazon, TomTom sowie Melco/Buffalo. Keine Einigung konnte Microsoft bisher mit Motorola und Barnes & Noble erzielen – gegen sie laufen Klagen. Google wirft dem Softwareanbieter indes Erpressung bei Patenten vor.
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