Chinesische Polizei sprengt iPhone-Fälscherring in Shanghai


So leicht wie das „HiPhone 5“ waren die jetzt gefundenen iPhone-Klone nicht als Fälschung zu erkennen (Bild: Taobao).

Die Polizei von Shanghai hat fünf Verdächtige verhaftet, die vornehmlich fast perfekte Kopien von Apples iPhone gebaut und verkauft haben sollen. Laut der Tageszeitung Shanghai Daily waren sie Teil einer organisierten Verbrecherbande, die Komponenten in Guangdong im Süden Chinas kaufte und in Shanghai zusammensetze. Rund 200 Plagiate wurden demnach bei der Razzia gefunden.

Shanghai Daily zufolge beliefen sich die Produktionskosten für einen iPhone-Nachbau auf rund 2000 Yuan (233 Euro). Bei einigen der Komponenten habe es sich um Originalbauteile gehandelt. Die Geräte seien auf dem Schwarzmarkt sowie im Internet für rund 4000 Yuan (466 Euro) versetzt worden – nur wenige hundert Yuan günstiger als das Original.

Zwar handelt es sich nach Angaben von Shanghai Daily nicht um exakte Repliken, nach Auskunft eines Polizeibeamten sei es aber „äußerst schwierig für Kunden, die falschen von den echten [iPhones] zu unterscheiden“. Die Funktionen sind demnach die gleichen, einzig die Kapazität des Akkus sei relativ gering.

China ist seit langem ein beliebter Ort zum Zusammenschrauben gefälschter Elektronik, zumal auch die Originale meist aus demselben Land stammen. Gerade Apple hat unter Nachahmern zu leiden. Im August konnten Nutzer des chinesischen Onlinehändlers Taobao etwa ein HiPhone 5 erwerben, das angeblich die gleichen Funktionen bieten sollte wie das langerwartete iPhone 5. Tatsächlich erinnerte es optisch stärker an die Vorgängerversion, wurde damals aber für nur 210 Yuan (24,50 Euro) verscherbelt.

Aus von Wikileaks veröffentlichten US-Depeschen ist zudem ersichtlich, dass Apples Kampf gegen chinesische Produktfälscher in den letzten Jahren „zu langsam“ vor sich gegangen ist. Die chinesischen Behörden hatten im Juli etwa zwei gefälschte Apple Stores in Kunming geschlossen. Sie verwendeten nicht nur das Apple-Logo und den Namen „Apple Store“, sondern ahmten auch die Inneneinrichtung eines lizenzierten Stores nach.

ZDNet.de Redaktion

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