Microsoft hat seinen E-Mail-Dienst Hotmail überarbeitet. In den kommenden Wochen rollt es eine Reihe von Funktionen aus, die unter anderem ein automatisches Aufräumen des Postfachs ermöglichen. Beispielsweise können Nutzer so immer nur die aktuellste Nachricht eines Absenders behalten. Alternativ lassen sich E-Mails eines bestimmten Versenders automatisch nach 3, 10, 30 oder 60 Tagen löschen.
Chris Jones, Vizepräsident für Windows Live, erklärte auf einem Presse-Event, Microsoft sei sich darüber im Klaren, dass die Marke Hotmail beschädigt worden sei – durch zu wenig Speicher, Spam, eine schlechte Performance und Instabillität. Gemeinsam mit Hotmail Group Program Manager Dick Craddock stellte er eine Reihe von Funktionen vor. Wichtigste Änderung ist ein neues System zum Filtern von Newslettern. Es wird Teil des Werkzeugsets „Sweep“, das Microsoft schon vor einiger Zeit eingeführt hatte. Nutzer können damit ankommende Benachrichtigungen in Ordner sortieren oder auch gleich löschen. Jones zufolge machen Newsletter und Werbeangebote im Durchschnitt 50 Prozent der eingehenden E-Mails aus.
Zusätzlich hat Microsoft das Kennzeichnungssystem von Hotmail überarbeitet. Markierte Nachrichten landen nun in eigenen Ordnern. Mit „Instant Actions“ führt das Unternehmen eine Funktion ein, die die Handhabung vereinfachen soll. Die Befehle tauchen auf, wenn der Nutzer die Maus über eine E-Mail bewegt. Standardmäßig voreingestellt sind „Löschen“, „Markieren“ und „Sweep“. Anwender können bis zu fünf zusätzliche Befehle hinzufügen. Zuletzt bekommt Hotmail auch anpassbare Kategorien.
Jones zufolge ist Hotmail heute der größte E-Mail-Dienst der Welt mit rund 350 Millionen Nutzern, gefolgt von Yahoo Mail mit 310 Millionen und Google Mail mit 260 Millionen. Die Zahlen stammen nach seinen Angaben von Comscore. Auf die USA beschränkt sieht das Bild jedoch anders aus: Hier führt Yahoo mit 96,6 Millionen aktiven Anwendern, dahinter kommt Google Mail mit 62,7 Millionen. Hotmail liegt auf Platz drei mit 45,5 Millionen Nutzern.
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