Google steht offenbar kurz vor Abschluss von Verhandlungen mit Inhalteproduzenten für ein Dutzend neuer YouToube-Channel. Laut einem Bericht des Wall Street Journal will es dafür rund 100 Millionen Dollar ausgeben. Quellen der Zeitung zufolge starten die Kanäle kommendes Jahr.
Demnach steht Google im Gespräch mit Warner Brothers und der zu News Corp gehörenden Produktionsfirma ShineReveille, die unter anderem für die Serien „The Office“ und „Ugly Betty“ verantwortlich zeichnet. Zudem hält das WSJ Vereinbarungen mit FremantleMedia, BermanBraun, Electus, Everyday Health, Iconic Entertainment, CSI-Erfinder Anthony Zuiker und DECA für möglich. Auch mit dem Skateboarder Tony Hawk soll es Gespräche geben. Der Zeitung zufolge ist unklar, wer schon Verträge unterzeichnet hat und mit wem noch verhandelt wird.
Laut WSJ wird Google die Kosten wieder hereinholen, indem es Inserate verkauft, die zusammen mit den Videos angezeigt werden. Die Werbeeinnahmen werden mit den Inhalteproduzenten geteilt.
Ein Sprecher erklärte gegenüber ZDNet, man kommentiere keine Gerüchte oder Spekulationen, „aber wir sprechen immer mit Inhalteproduzenten und -verwaltern darüber, wie wir neue Publika für YouTube finden. Je mehr packende, qualitativ hochwerte Inhalte sie auf die Site bringen, desto mehr gibt es für YouTube-Nutzer zu genießen.“
Der Bericht des WSJ kommt zu einer Zeit, in der sich der Wettbewerb im Streaming-Bereich verschärft: Amazon und der US-Anbieter für Satellitenfernsehen Dish Network wollen Marktführer Netflix den Kampf ansagen, der schon jetzt unter Nutzerschwund leidet – vorrangig aufgrund einer Preiserhöhung und der Trennung seines Geschäfts in DVD und Streaming. Amazon bündelt etwa – wie erwartet – sein Tablet Kindle Fire mit einem kostenlosen einmonatigen Probeabo für seinen Streaming-Dienst Amazon Prime, der Zugriff auf rund 11.000 Filme und TV-Sendungen bietet.
Ende März hatte es Gerüchte gegeben, Google verhandle mit Agenten von Hollywoodstars, um Originalinhalte auf YouTube zu bringen. Zudem wollte es Medienberichten zufolge Themenkanäle starten – etwa über Mode, Essen oder Videospiele. Zwar gebe es keine Pläne, YouTubes Fokus weg von Nutzervideos und hin zu professionellen Clips zu verlagern, berichtete die Financial Times damals. Dennoch mache Google keinen Hehl daraus, dass es an einem größeren Anteil von Originalinhalten interessiert sei.
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