Adobe zeigt mit CSS Shaders 3D-Effekte für HTML


CSS-Shader lassen sich auf jede Art von HTML anwenden – hier eine gefaltete StreetView-Seite (Bild: Adobe).

Adobe hat auf seiner Hausveranstaltung MAX einen möglichen Webstandard namens CSS Shaders vorgestellt. Er wurde in Zusammenarbeit mit den CSS-Pionieren Opera und Apple entwickelt und soll die Formatierungstechnik, die in voller Länge Cascading Style Sheets heißt, um eine 3D-Komponente bereichern.

Shader sind kleine, von Grafikprozessoren ausgeführte Programme, die etwa Spielen oder anderen grafikintensiven Applikationen zuarbeiten. Man unterscheidet zwei Spielarten: Vertex-Shader, die die Geometrie dreidimensionaler Objekte manipulieren, und Pixel-Shader, die die Farben von Pixeln kontrollieren, um bestimmte Effekte zu erzeugen – etwa Lichteffekte wie Reflexionen und Schatten, aber auch Sepia. CSS Shaders greift beide Konzepte auf.

Adobe hat die Möglichkeiten der Technik durch Beispiele demonstriert: etwa Webseiten, die sich wie eine Schriftrolle aufrollen oder wie eine Fahne im Wind bewegen. Weil die Shader auf HTML-Inhalte angewendet werden, können die durch sie manipulierten Oberflächen Formulare, Scalable Vector Graphics (SVG) oder auch HTML-5-Videos enthalten.

CSS verfügt schon über einige 3D-Animationen. CSS-Shader aber würden eine vollständige Kontrolle ermöglichen, also Programmiermöglichkeiten – und nicht nur vorgegebene Effekte. Davon würde zum Beispiel die Adobe-Software Edge profitieren, die dynamische Seiten erstellt.

Jetzt strebt Adobe eine Standardisierung an, wie Vincent Hardy erklärt, der bei Adobe für Webstandards zuständig ist. „Wir bringen das im Rahmen der FX-Taskforce ins W3C ein, und unser Ziel ist es, diesen Code gleich nach der Verabschiedung für die Browserengine WebKit beizusteuern.“ Die Syntax könne sich aber im Lauf des Prozesses noch ändern.

Webstandards werden für Adobe immer wichtiger. Ebenfalls auf der MAX 2011 hatte Adobe gestern zwei Übernahmen angekündigt: Nitobi und TypeKit bieten Entwicklungswerkzeuge und Dienste für Webapplikationen an. Das Unternehmen versucht offenbar, in diesem Bereich aufzuholen, während sein etablierter Flash Player an Bedeutung verliert.

ZDNet.de Redaktion

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