EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia will demnächst Microsofts Übernahme von Skype offiziell grünes Licht geben. Wie die Financial Times berichtet, wird es voraussichtlich keine Auflagen geben. Offenbar geht die Regulierungsbehörde davon aus, dass der Kauf den Wettbewerb nicht beeinträchtigt. Einen Zeitrahmen für die Genehmigung gibt es aber nicht.
Die US-Wettbewerbsaufsicht FTC hatte die Transaktion innerhalb eines Monats genehmigt. Ihrer Ansicht nach konkurriert Skype im US-Markt mit einer Reihe von Wettbewerbern, inklusive Google Talk sowie auf Videochat-Seite mit Apples Plattform FaceTime.
In Europa traf Microsoft auf größeren Widerstand, weil Rivalen den Wettbewerb gefährdet sahen. Wie die Financial Times festhält, hatte etwa das italienische Unternehmen Messagenet argumentiert, die „Bündelung“ von Skype und Windows könne Konkurrenten schaden. Microsoft hielt jedoch dagegen, dass Skype weiterhin allgemein verfügbar sein werde – auch für Mac OS X, iOS und Android.
Mitte Mai hatte Microsoft bekannt gegeben, dass es mit der Investorengruppe Silver Lake eine verbindliche Vereinbarung über den Kauf des VoIP-Anbieters getroffen hat. Die beiden Firmen einigten sich auf eine Summe von 8,5 Milliarden Dollar. Die Aufsichtsräte stimmten der Transaktion unverzüglich zu.
Skype soll eine eigenständige Geschäftseinheit innerhalb von Microsoft werden. CEO Tony Bates wird als Präsident von Microsofts Skype Division direkt an Steve Ballmer berichten.
Microsoft will den VoIP-Service sowohl in Xbox und Kinect als auch in Windows Phones und andere Geräte integrieren. Zudem sollen Skype-Nutzer mit Lync, Outlook, Xbox Live und anderen Communities vernetzt werden. Microsoft hat auch zugesagt, Skype-Clients für Plattformen anderer Anbieter weiterhin zu unterstützen.
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