Experten warnen vor falschen iPhone 4S in Onlineshops


Nicht jede Fälschung ist so leicht zu erkennen wie das „HiPhone 5“ (Bild: Taobao).

Experten erwarten, dass mit dem Verkaufsstart des neuen iPhone 4S erneut Fälschungen auftauchen, die auf mehr oder weniger grauen Kanälen in Umlauf kommen. Einige schätzen den Anteil von Nachahmungen sogar auf bis zu zehn Prozent aller weltweit angebotenen technologischen Produkte und einen gesamten Wert von 100 Milliarden Dollar. Viele von ihnen gelangen demnach über eBay oder Inserate-Websites wie Craigslist zum Kunden.

Die gefälschten Smartphones sollen auf vielbesuchten Websites wie Chinas Taobao.com schon ab 200 Yuan (23,50 Euro) im Angebot sein. Sie werden teilweise unter veränderten Bezeichnungen wie „HiPhone 5“ oder „iiPhone 5“ offeriert, obwohl Abbildungen das Apple-Logo auf der Rückseite zeigen, ebenso wie die Beschriftung „iPhone 5G“ auf der Batterieabdeckung. Schon vor der Vorstellung des iPhone 4S am Dienstag hatten chinesische Behörden gefälschte Versionen beschlagnahmt, die als Apples neuestes Produkt ausgegeben wurden.

Eine kurze Suche bei Sites wie eBay, Craigslist und Amazon förderte keine erkennbaren Fälschungen von iPhone 5 oder iPhone 4S zutage. Laut Theresa Mock von Opsec Security wird sich das jedoch schon bald ändern. Opsec beobachtet im Auftrag bekannter Hersteller verdächtige Angebote und fand sie immer wieder vermehrt in den Wochen und Tagen vor der offiziellen Markteinführung eines neuen Smartphones. Solche Offerten fallen durch hohe Preisnachlässe auf. Häufig werden auch Features beworben, die von den Herstellern gar nicht angekündigt wurden.

Ein Verkäufer habe beispielsweise wöchentlich 1000 Stück eines neuen Modells mit 65 Prozent unterhalb des Listenpreises angeboten. Eine Testbestellung bestätigte, dass es sich sich um eine eindeutige Fälschung handelte: „Die Packung sah einfach nicht richtig aus. Die Icons auf dem Gerät und das Logo des Unternehmens unterschieden sich ein wenig“, erklärte Mock. Typisch für gefälschte Smartphones seien außerdem langsamere Prozessoren und fehlende Features. Oft seien sie schon nach wenigen Wochen nicht mehr funktionsfähig. „Wenn ein Angebot zu gut ist, um wahr zu sein, dann ist es das vermutlich auch“, warnt sie.

„Gefälschte Geräte sind ein sehr großes Problem im Sekundärmarkt“, sagte Robert Auray, CEO von Genco Marketplace, das als seriöser Anbieter in genau diesem Markt tätig ist. „Wir kontrollieren deshalb, wo die Produkte verkauft werden, und sorgen für den Schutz der Kunden, die bei uns einkaufen.“ Aurays Unternehmen erwirbt Überbestände von größeren Händlern sowie Herstellern und gibt diese Geräte an Wiederverkäufer weiter, die sie beispielsweise bei eBay oder Amazon anbieten.

Auch Auray weist darauf hin, dass die Markteinführung von Produkten wie Apples iPhone 4S vermehrt die Anbieter gefälschter Geräte auf den Plan ruft. Tatsächlich haben verschiedene chinesische Onlineshops einschließlich der B2B-Website EC21.com bereits das „iPhone 5“ angeboten. Das ging dann freilich nach hinten los – weil Apple vergangene Woche stattdessen das iPhone 4S ankündigte.


Einige Händler hatten schon vor Apples Presse-Event ein falsches iPhone 5 im Programm (Screenshot: CNET.com).
ZDNet.de Redaktion

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