Die Myriad Group hat eine iPad-Anwendung vorgestellt, die Android-Apps abspielt. „Alien Dalvik 2.0“ gibt es aber nicht nur für das Apple-Tablet, sondern auch eine Zahl anderer Geräte – darunter Tablets, E-Book-Reader, Fernseher oder Autos. Die Software war ursprünglich für MeeGo konzipiert worden.
Nutzer des Programms müssten .APK-Dateien (Android-Packages) lediglich auf ihrem Gerät installieren und dann starten, teilt Myriad mit. „Aus Anwendersicht ist Alien Dalvik 2.0 komplett transparent und lässt sich ohne Arbeitsunterbrechung installieren.“
Myriads Ziel ist es, Android als Standard für Applikationen zu etablieren, wovon seiner Meinung nach Entwickler wie Endanwender gleichermaßen profitieren würden. „Die Akzeptanz von Android ist gewaltig – und doch kratzen wir bisher nur an der Oberfläche“, sagt CEO Simon Wilkinson. „Die Endanwender treiben die Entwicklung bei Multimedia voran, und sie verlangen, dass die Dienste für unterschiedliche Plattformen zusammenlaufen.“
Alien Dalvik 2.0 soll nächste Woche auf der Messe CTIA Enterprise & Applications 2011 auf einem iPad zu sehen sein. Dass es je im App Store erhältlich sein wird, erscheint aber unwahrscheinlich. Apple untersagt Plattformen, die für die Ausführung fremder Programme bestimmt sind, in seinen Nutzungsbedingungen.
Dalvik heißt die Virtual Machine von Android. Sie steht unter der Apache-Lizenz 2.0. Dalvik konvertiert Software, die für eine Java Virtual Machine (JVM) übersetzt wurde, in sein Bytecode-Format und führt sie anschließend aus.
Myriad ist als enger Java-Partner von Google und der Apache Foundation bekannt. Die Schweizer Gruppe hatte im Dezember 2010 Klage gegen Oracle eingereicht. Sie wirft dem Konzern vor, überzogene Lizenzgebühren für Java zu verlangen, und fordert mindestens 120 Millionen Dollar Schadenersatz. Dies gilt als kleinerer Schachzug im Kampf um Java, den Oracle mit einer Klage gegen Google eingeleitet hatte.
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