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US-Heimatschutz sagt Verbrechen per Software voraus


FAST-Programm des Heimatschutzministeriums (Quelle: EPIC)

Ein durchgesickertes internes Dokument des US-Heimatschutzministeriums (PDF) zeigt, dass die Behörde an einem umstrittenen Projekt arbeitet: einer Software, die Straftäter ausfindig machen soll, bevor sie überhaupt straffällig werden. Laut dem Papier finden schon „öffentliche Tests“ des Prototypen statt. Der Algorithmus berücksichtigt Faktoren wie ethnische Zugehörigkeit, Geschlecht, Alter, Stimmschwankungen, Atemfrequenz und Puls, um „Spuren böser Absichten“ zu ermitteln.

Das Ministerium nennt sein System Future Attribute Screening Technology, kurz FAST. Das Electronic Privacy Information Center (EPIC) hat es aufgedeckt. „Wenn das auf die Öffentlichkeit angewendet würde, wäre es äußerst problematisch“, sagt EPIC-Vertreter Ginger McCall.

Das Dokument stammt vom Juni 2010. Warum darin von öffentlichen Tests die Rede ist, bleibt unklar. Ein Vertreter des Ministeriums verweigerte gegenüber ZDNets US-Schwestersite News.com die Auskunft. An anderer Stelle ist von einem „eingeschränkten“ Versuch an Angestellten der Behörde die Rede. Dort heißt es auch, es würden verdeckt Videos, Audioaufnahmen und psychophysiologische Messwerte gesammelt, aber nur bei einer Gruppe von Angestellten mit deren Einwilligung genauer ausgewertet.

FAST wird als System zur präventiven Verbrechensbekämpfung („pre-crime“) gehandelt. Ein denkbarer Einsatzort wären Flughäfen, auch wenn dies das Heimatschutzminiserium nicht bestätigt hat. In einem ebenfalls von der EPIC veröffentlichten Dokument ist von „Sicherheits-Checkpoints“ als möglichem Einsatzort die Rede, aber auch von „Sportveranstaltungen“.

ZDNet.de Redaktion

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