Hewlett-Packard überprüft die Entscheidung, seine PC-Sparte in ein eigenständiges Unternehmen auszulagern. Wie das Wall Street Journal unter Berufung auf HP nahestehende Quellen berichtet, soll eine neue Analyse zeigen, dass die Kosten für die Abspaltung die erhofften Vorteile überwiegen könnten.
Im August hatte der damalige CEO Léo Apotheker angekündigt, man suche nach strategischen Alternativen für die Personal Systems Group (PSG), die das PC-Geschäft umfasst. Zu dem Zeitpunkt gab das Unternehmen auch das Aus seiner WebOS-Hardware bekannt, also des Tablets Touchpad.
Meg Whitman, die nach der Entlassung Apothekers die Leitung von HP übernahm, hatte ursprünglich erklärt, sie werde an den Plänen ihres Vorgängers festhalten. In der vergangenen Woche stellte sie in einem Interview mit dem Magazin Fortune eine Entscheidung noch in diesem Monat in Aussicht. Ein HP-Sprecher erklärte dem WSJ zufolge: „Die Analyse dauert noch an. Wir haben gesagt, dass wir alle Optionen prüfen und das Meg anhand dieser Daten ihre Entscheidung trifft.“
Kritik an der Auslagerung des Computer-Geschäfts kam laut einem Bericht von Digitimes zuletzt von Fertigungspartnern in Asien. Die hätten den Verbleib der Sparte im Unternehmen gefordert. Sie befürchteten, Kunden könnten ihre Aufträge von HP abziehen und sich anderen Marken wie Dell, Acer und Lenovo zuwenden.
Auch HP-Vorstand Ray Lane schloss bei einer Telefonkonferenz im September nicht aus, dass die Personal Systems Group im Unternehmen bleibt. „Unsere Absicht war es immer, herauszufinden, ob es einen Vorteil für unsere Investoren und Kunden gibt. Aber wenn wir durch eine Ausgliederung nicht stärker sind – also bessere Produkte und Technologien liefern können als unsere Mitbewerber -, dann bleibt die Sparte innerhalb von HP.“
HP ist laut IDC mit einem Marktanteil von 18,1 Prozent im zweiten Quartal der weltweite größte Hersteller von PCs. Im abgelaufenen Geschäftsjahr betrug der Umsatz des Unternehmens 40,1 Milliarden Dollar.
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