Die Document Foundation hat auf einer Konferenz rund um LibreOffice in Paris Versionen der freien Bürosoftware für Apples iOS und Googles Android angekündigt. Zudem soll LibreOffice künftig auch im Browser laufen. „Das sind keine Produkte, die für Endanwender erhältlich sind, sondern fortgeschrittene Entwicklungsprojekte, die Ende 2012 oder Anfang 2013 zu Produkten werden sollen“, teilte die Document Foundation mit.
Der Prototyp der Online-Version von LibreOffice nutzt das Software Framework GTK+, HTML Canvas für 2D-Grafik und WebSocket für die Kommunikation zwischen Browser und Server. Leiter des Projekts ist Michael Meeks von Suse.
Für die Android- und iOS-Varianten von LibreOffice zeichnet sich mit Tor Lillqvist ebenfalls ein Suse-Programmierer verantwortlich. Nach Angaben der Document Foundation steht die ernsthafte Arbeit an der Benutzeroberfläche noch am Anfang. Man stelle gerade den Hauptteil des Programmcodes zusammen.
Zudem gab die Document Foundation bekannt, dass mehrere französische Regierungsbehörden 500.000 Computer, der größte Teil davon Windows-Rechner, von OpenOffice.org auf LibreOffice umstellen. „Dadurch vergrößert sich die Installationsbasis unter Windows auf einem Schlag um 5 Prozent.“
Die Document Foundation und damit auch LibreOffice waren von Programmierern ins Leben gerufen worden, die mit der Entwicklung von OpenOffice in den Monaten nach der Übernahme von Sun Microsystems durch Oracle unzufrieden waren. Einige Zeit danach übergab Oracle die Verantwortung für OpenOffice an die Apache Software Foundation. Damit war die Aufspaltung in die Forks LibreOffice und OpenOffice besiegelt worden.
Viele Linux-Anbieter wie Red Hat, Suse und Ubuntu haben sich hinter LibreOffice gestellt. IBM, dessen kostenlose Produktivitätsanwendungen Lotus Symphony auf OpenOffice basieren, unterstützt hingegen weiterhin OpenOffice.org.
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