Wer von elektrisch angetriebenen Autos hört, denkt in erster Linie entweder an die technologisch und konzeptionell interessanten aber wenig alltagstauglichen solargetriebenen Vehikel, die aussehen, wie die Erben des Messerschmitt Kabinenrollers aus den 50er Jahren oder aber an sportliche Modelle. Letztere sind nicht weniger interessant, aufgrund hoher Preise und ebenfalls mangelnder Alltagstauglichkeit jedoch eher ein teures Spielzeug für Reiche als eine echte Alternative zum Familienkombi. Einen Verdienst haben sich jedoch beide Extreme erworben: Sie ebneten technologisch den Weg für massentaugliche Elektroautos.
Das hat auch die vom 18. bis 20. Oktober in München stattgefundene Messe eCarTec gezeigt. Es handelt sich dabei um eine vergleichsweise kleine, aber feine Veranstaltung, die im halbjährlichen Wechsel mit Paris abgehalten wird. Im vergangenen Jahr zog sie in München gut 12.000 Besucher an die Stände der rund 390 Aussteller. Für die inzwischen dritte Auflage in München erwarteten die rund 600 Aussteller in diesem Jahr gut 20.000 Gäste.
Die Branche befindet sich also im Aufwind – zumindest international. In Deutschland ist Elektromobilität daggen immer noch weitgehend gleichbedeutend mit Zugfahren – sofern nicht auch da eine Diesellok vorgespannt ist. Manche Nachbarländer sind schon weiter. Beispielsweise locken sowohl die Niederlande als auch Österreich Käufer von Elektroautos mit Zuschüssen – obwohl oder vielleicht auch gerade weil beide Länder nicht über nennenswerte eigene Automobilproduktion verfügen. In Deutschland fehlen solche Anreize.
Mitsubishi
Dennoch werden auch hierzulande Elektroautos verkauft. Aufsehen erregt hat etwa Mistusbishi mit der Markteinführung des i-MiEV. Der in der deutschen Aussprache wenig glückliche Produktname steht für „Mitsubishi innovative Electric Vehicle“. Von dem fast 35.000 Euro kostenden Kleinwagen wurden inzwischen rund 800 Stück abgesetzt. Baugleich werden von Citroën der C-Zero und von Peugeot der iOn angeboten.
Die Allianz aus Nissan und Renault
Überhaupt sind Japaner und Franzosen bei den Elektroautos besonders rührig: Eine zweite Allianz aus Nissan und Renault engagiert sich ebenfalls vehement für die Technologie. Nissan wird sein Modell Leaf in Deutschland Anfang 2012 auf den Markt bringen. Weltweit wurden jedoch schon 15.000 Stück verkauft. Sie gingen ungefähr je zur Hälfte in die USA und nach Japan.
Renault will noch im November diesen Jahres mit einer Elektrovariante des Kleintransporters Kangoo, dem Kangoo Z.E. auf den Markt kommen. Im Frühjahr 2012 folgt mit dem Fluence Z.E. dann eine Limousine. Beide machen mit für Elektroautos aggressiven Preisen auf sich aufmerksam: Der Transporter kostet 20.000 Euro Netto, die Limousine 25.690 Euro Brutto. Wer durch die unterschiedlichen Preisangaben verwirrt ist: Der Transporter richtet sich ausschließlich an Gewerbetreibende, daher die Angabe des Nettopreises. Besonderheit bei Renault ist ein Mietmodell für die Batterie. Für sie fällt bei beiden Modellen jeweils 72 Euro im Monat an. Dafür bekommen Kunden aber die Gewähr, dass das doch recht teure Verschleißteil gewartet und leistungsfähig gehalten wird – und der Hersteller hat den Vorteil, mit einem niedrigeren Anschaffungspreis werben zu können.
Deutsche Anbieter
Deutsche Anbieter halten sich noch zurück. Eine Ausnahme macht Opel mit dem Ampera. Der ist mit rund 43.000 Euro ein optisch vorzeigbares, aber auch recht kostspieliges Modell. Zudem wird er zwar schon beworben, es gilt aber noch das iPhone-Vertriebsmodell: Interessenten können sich vormerken lassen, die Markteinführung in Europa ist aber erst am 28. November. Baugleich wird das Fahrzeug von Chevrolet als Volt angeboten werden.
In die Bresche springen kleiner Anbieter, etwa German E-Cars. Das Unternehmen aus Kassel besorgt sich Neuwagen bekannter Hersteller und elektrifiziert diese – bei Bedarf und größeren Stückzahlen auch nach Kundenwunsch. Standardmodell ist derzeit der Stadtflitzer Stromos. Ende des Jahres kommt der etwas größere Cetos und mit dem Plantos folgt 2012 auch ein Nutzfahrzeug. In dieses Segment will auch die SFL-Cetra E-Mobility GmbH vorstoßen. Das österreichische Unternehmen zeigte auf der Münchener Messe mit dem „Arnold 2011“ den Prototyp eines Nutzfahrzeugs, das in Kommunen, der Hotellerie und der Freizeitindustrie zum Einsatz kommen soll.
Das sind auch die Abnehmer, die derzeit die meisten anderen Elektroautos erwerben. Der Grund ist einfach: Sie stören sich nicht an den mit zwischen 120 und 150 Kilometer relativ kleinen Reichweiten, und den teilweise erheblich höheren Anschaffungskosten. Letztere kommen entweder durch die niedrigeren Betriebskosten oder den erhofften Imagegewinn oder beides wieder rein. Und sie lassen sich noch weiter reduzieren, wenn dafür auf eine eigene Photovoltaikanlage auf dem Werksdach zurückgegriffen werden kann.
Für das Fahrzeugnutzungsverhalten der meisten Privatleute sind die Elektroautos dagegen noch nicht geeignet. Noch nicht. Schließlich spielen sie aber im Konzept der Bundesregierung eine wichtige Rolle: Geht es nach den Politikern, sollen 2020 rund eine Millionen Elektroautos auf Deutschlands Straßen unterwegs sein. Als Anreize sind die Befreiung von der Kfz-Steuer für zehn Jahre, ein Wechselkennzeichen mit dem sich eine Versicherungsprämie sparen lässt, Sonderparkflächen, die Lockerungen von Zufahrtsverboten und die Möglichkeit vorgesehen, Busspuren mitzubenutzen. Die Bundesregierung selbst will – allerdings erst ab 2013 – ihren Fuhrpark umstellen. Zehn Prozent der Neufahrzeuge sollen dann weniger als 50 Gramm CO2 pro Kilometer verbrauchen.
ZDNet war auf der Messe und hat bei einigen der vertretenen Hersteller nachgefragt, wie sie die Perspektiven in Deutschland sehen, welche Modelle verfügbar sind und was getan werden müsste, um Elektromobilität hierzulande zum Durchbruch zu verhelfen.
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