Die Europäische Kommission hat ihre Untersuchung der geplanten Übernahme von Samsungs Festplattengeschäft durch Seagate abgeschlossen und keine Einwände erhoben. Die Akquisition hatten die beiden Firmen im April angekündigt, wobei sich Seagate schon damals verpflichtete, Samsung mit Festplatten für seine Produkte zu beliefern. Seagate kauft im Gegenzug Flash-Speicher bei Samsung.
Ihre Entscheidung begründeten die Wettbewerbshüter damit, dass der Zusammenschluss der beiden Firmen in erster Linie den Markt für 3,5- und 2,5-Zoll-Festplatten betrifft. Dort sei Samsung „kein starker Mitbewerber“. Damit sei das Risiko einer Störung des Markts sehr gering. Mit Seagate/Samsung, Western Digital und Hitachi gebe es drei Anbieter von 3,5-Zoll-Festplatten sowie Toshiba als weiteren Hersteller von 2,5-Zoll-Laufwerken. Verbraucher verfügten über ausreichende Auswahlmöglichkeiten.
Die EU-Kommission wies aber darauf hin, dass die Genehmigung des Verkaufs von Samsungs Festplattensparte unabhängig von Western Digitals Einstieg bei Hitachi erteilt wurde. Das 4,3-Milliarden-Dollar-Geschäft sei zwar schon im März 2011 angekündigt worden, die EU sei aber erst einen Tag nach der Meldung des Zusammenschlusses von Seagate und Samsung darüber informiert worden. Ein Urteil zur Übernahme von Hitachis HHD-Geschäft durch Western Digital steht noch aus.
Wie die Financial Times berichtet, dauert in den USA eine Untersuchung der Federal Trade Commission zu beiden Übernahmen noch an. Die Zahl der Anbieter im Festplatten-Markt sei in den vergangenen 20 Jahren von 80 auf 5 zurückgegangen.
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