Wieder Ärger für RIM: Der Name BBX ist schon vergeben

Research In Motions kommendes Betriebssystem BBX könnte schon vor dem Start zu Rechtsstreitigkeiten führen. Ein kleines Softwarehaus aus Albuquerque im Staat New Mexico, Basis International, beansprucht das Markenrecht an diesem Namen für sich. Der einzige Unterschied ist die Schreibweise des letzten Buchstabens: Die Plattform von Basis International schreibt sich „BBx“.

In einer Pressemeldung teilt das US-Unternehmen nun mit, es werde sich „durch schnelle rechtliche Schritte“ zu schützen wissen. Gegenüber Reuters führte CEO Nico Spence zudem aus, man habe RIM eine Unterlassungserklärung zugesandt, mit einer Antwortfrist bis 31. Oktober. „Wir haben zahlreiche Kundenanfragen erhalten, die Verwirrung wegen RIMs Ankündigung ausdrücken“, wird Spence auf der Basis-Website zitiert. RIM hatte am Dienstag BBX als Betriebssystem angekündigt – auch dem Namen nach eine Mischung aus seinen beiden Plattformen Blackberry OS und QNX.

Basis International entwickelt Lösungen für Windows, Linux und Mac OS. Das BB in BBx steht für Business Basic; es handelt sich um eine geschäftsorientierte Variante der Programmiersprache Basic, die auf Datenbanken zugreifen kann. BBx ist die mittlerweile abgelöste Version der Plattform, die selbst in C geschrieben war. Basis International bezeichnet sie selbst als „Legacy“, also veraltet. Der Nachfolger heißt BBj und basiert auf Java.

RIM will allerdings bisher keine Beschwerde erhalten haben. „Wir glauben nicht, dass die Namen irreführend sind, zumal unsere Unternehmen in unterschiedlichen Märkten operieren“, heißt es in einem ersten Kommentar gegenüber ZDNet.

Namensstreitigkeiten sind in der IT nicht selten und können üblicherweise beigelegt werden, wenn nur die Höhe der Kompensation stimmt. So war „iPhone“ beim Start des gleichnamigen Apple-Smartphones noch eine Marke von Cisco. Für RIM allerdings scheinen sich die Pannen in jüngster Zeit zu häufen. Das Tablet Blackberry Playbook verkauft sich weit schlechter als erwartet, Aktionäre fordern nach monatelangem Kursverfall einen Strategie- sowie CEO-Wechsel, und dann fielen vergangene Woche auch noch die Dienste des Unternehmens für mehr als drei Tage aus, was viele Kunden vergrätzte.

ZDNet.de Redaktion

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