LSI kauft SandForce für 322 Millionen Dollar

Chiphersteller LSI hat eine Vereinbarung zur Übernahme von SandForce geschlossen, einem der führenden Hersteller von SSD-Controllern. Als Kaufpreis wurden 322 Millionen Dollar vereinbart. Die Controllerchips von SandForce kommen in SSDs von Adata, Corsair, Kingston, OCZ und weiteren Herstellern zum Einsatz.

Die Akquisition gibt dem kalifornischen Halbleiterproduzenten, der zuvor unter LSI Logic firmierte, einen breiteren Zugang zum schnell wachsenden Markt für Solid State Drives. Die mit NAND-Flash-Speicherchips bestückten Laufwerke kommen oft in Smartphones und Tablets sowie zunehmend auch in Desktop-PCs als Festplattenersatz zum Einsatz. Mit sinkenden Flash-Preisen könnte die Nachfrage nach SSDs herkömmliche Festplatten sogar ins Hintertreffen geraten lassen.

„Es unterstützt unser Bestreben, Storage und Networking zu beschleunigen, indem wir unser breites Storage-Portfolio mit der Technologie von SandForce ergänzen“, erklärte LSI-Chef Abhi Talwalkar. „Die Übernahme bringt für LSI bedeutende Marktchancen für die nächsten Jahre, die mit schnellem Wachstum verbunden sind.“

LSI gehört zu den Investoren, die das vor fünf Jahren gegründete Start-up SanForce in drei früheren Finanzrunden unterstützten. Controllerchips von SandForce setzt LSI bereits in seinen PCI-SSDs WarpDrive ein. Die Übernahme soll nach Zustimmung der zuständigen Regulierungsbehörden im ersten Quartal 2012 abgeschlossen werden.

Die breite Präsenz von SandForce drängte bereits Indilinx aus dem Markt. Im Frühjahr übernahm OCZ Technology den Hersteller von SSD-Controllern für 32 Millionen Dollar mit der Absicht, einen eigenen Controller zu entwickeln. Dennoch wolle man auch weiterhin Modelle von SandForce einsetzen, erklärte OCZ damals. Mit der Octane-Reihe stellte es vergangene Woche erste SSDs mit einem neuen Indilinx-Controller vor, der über zwei ARM-Kerne und 512 MByte Pufferspeicher verfügt.


LSIs PCI-SSD WarpDrive nutzt bereits Controller von SandForce (Bild: LSI).

ZDNet.de Redaktion

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