Google hat die Anfragen zu Personenauskünften und Löschanträge online gestellt, die es zwischen Januar und Juni 2011 erhalten hat. Die aktuelle Ausgabe seines Transparenzberichts zeigt weltweit einen Anstieg im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2010. Großbritannien hat etwa 71 Prozent mehr Löschanträge gestellt; aus Deutschland kamen 38 Prozent mehr Anfragen zu Personenauskünften.
Den Anstieg bezeichnete Google als „nicht überraschend“, weil es jedes Jahr mehr Produkte und Dienste anbiete sowie über eine größere Nutzerzahl verfüge. Nicht in der Statistik enthalten sind allerdings Abfragen, die von Geheimdiensten wie FBI oder NSA stammen, wie der Sicherheitsforscher Christopher Soghoian festhält.
Deutsche Behörden haben im ersten Halbjahr 2011 125 Löschanträge gestellt, um insgesamt 2405 Dateien entfernen zu lassen. Nach eigenen Angaben kam Google den Anträgen in 86 Prozent der Fälle ganz oder zumindest teilweise nach. Daneben trafen 1060 deutsche Anfragen nach Personenauskünften bei dem Suchanbieter ein, denen er zu 67 Prozent Folge leistete.
Insgesamt hat Google von Januar bis Juni 15.640 personenbezogene Anfragen zu 25.440 Anwendern beziehungsweise Nutzerkonten erhalten. Mehr als ein Drittel – 5950 Anträge – gehen auf das Konto der USA. Ihnen hat der Suchanbieter in 93 Prozent der Fälle entsprochen. Auf Platz zwei liegt Indien mit 1739 Anfragen, dahinter Frankreich (1300), Großbritannien (1273) und Deutschland. Die Erfüllungsquote ist dabei höchst unterschiedlich: Sowohl den Ansuchen der Türkei (73) als auch Russlands (42) hat Google nach eigenen Angaben nicht Folge geleistet.
Brasilien stellte nach wie vor die meisten Anträge auf die Löschung von Inhalten, nämlich 224, die sich auf 689 Dateien bezogen. Deutschland versuchte, die mit Abstand meisten Dateien zu löschen (1405) und liegt mit 125 Ansuchen auf Platz zwei. Dahinter folgen die USA (92 Anträge), Südkorea (88 Anträge) und Taiwan (69 Anträge).
In elf Fällen hat Google den Löschanträgen zu 100 Prozent entsprochen – etwa von Argentinien, den Niederlanden, Thailand und Norwegen. Letzteres stellte zwar nur zwei Anträge, erreichte damit aber die Löschung von 1814 Dateien.
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