US-Sicherheitsanbieter bestätigt Einsatz von Webfiltern in Syrien

Der US-Sicherheitsanbieter Blue Coat hat bestätigt, dass die syrische Regierung seine Webfilter-Technik einsetzt, um das Internet in dem arabischen Land zu überwachen und zu zensieren. Wie das Wall Street Journal berichtet, untersucht das Unternehmen noch, wie seine Produkte trotz eines US-Embargos nach Syrien gelangt sind.

Ein leitender Mitarbeiter von Blue Coat sagte dem WSJ, dass die Geräte seines Unternehmens „automatische Statusmeldungen“ nach Hause schickten. Blue Coat untersuche allerdings nicht die Herkunft dieser Meldungen, heißt es in dem Bericht. Von der Zeitung geprüfter Binärcode zeige, dass Syrien auch andere Blue-Coat-Produkte nutze, was unter anderem die Frage aufwerfe, ob Blue Coat gegen das Handelsembargo verstoße.

Im Sommer war erstmals berichtet worden, dass Syrien im Rahmen der Proteste gegen die Regierung von Präsident Bashar al-Assad die Internetaktivitäten seiner Bürger überwacht. Im September hatte das französische Sicherheitsprojekt Reflects.info gemeldet, dabei kämen Geräte von Blue Coat zum Einsatz.

Das Unternehmen sagte daraufhin, es liefere keine Produkte an das Regime in Syrien, da es sich an Handelsembargos der USA halte. Laut WSJ gab ein Vertreter von Blue Coat an, dass 13 von 14 Geräten, die im vergangenen Jahr an Dubai geliefert wurden, in Syrien aufgetaucht seien. Dort blockierten und überwachten sie bestimmte Websites und soziale Netze, die sich mit den Protesten in dem Land beschäftigten oder von der Opposition betrieben würden, so das WSJ.

„Wir wollen nicht, dass die Regierung von Syrien oder irgendein anderes Land, das einem US-Embargo unterliegt, unsere Produkte verwendet“, sagte Steve Daheb, Senior Vice President von Blue Coat. Man sei tief betrübt über „das Leiden der Bevölkerung und die Verluste an Menschenleben“ in Syrien. Ein Sprecher des US-Innenministeriums erklärte, man prüfe die Angelegenheit.

ZDNet.de Redaktion

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