Die Hackergruppe Anonymous hat in einem Video Drohungen gegenüber einem mexikanischen Drogenkartell ausgesprochen. Grund dafür ist die angebliche Entführung eines seiner Mitglieder in der südmexikanischen Stadt Veracruz.
„Ihr habt einen großen Fehler gemacht, weil Ihr einen von uns genommen habt. Lasst ihn frei“, heißt es in einem auf Youtube veröffentlichten Video, das explodierende Gebäude zeigt. „Und wenn ihm irgendetwas passiert, dann werdet ihr den kommenden 5. November nicht vergessen.“
Mit dem Datum spielen die Aktivisten auf das Attentat von Guy Fawkes auf den englischen König Jakob I. am 5. November 1605 an. Der 5. November gilt deshalb in Großbritannien noch heute als historischer Tag. Er wurde 2006 auch in der Comic-Verfilmung „V wie Vendetta“ verewigt, in der ein Anarchist namens „V“ mit einer Guy-Fawkes-Maske gegen ein totalitäres Regime antritt.
„Wir verlangen seine Freilassung“, sagt ein Mann in dem Video, der einen Anzug mit Krawatte und ebenfalls eine Guy-Fawkes-Maske trägt. „Wir möchten, dass Armee und Marine wissen, dass wir genug von der kriminellen Gruppe ‚Zetas‘ haben, die sich auf Entführung, Diebstahl und Erpressung konzentriert.“
Anonymous droht zudem damit, die Identität von Journalisten, Taxifahrern und Polizisten offenzulegen, die mit dem Kartell zusammenarbeiten. „Wir können uns nicht mit Waffen verteidigen, aber mit ihren Autos, ihren Häusern, ihren Bars, ihren Bordellen und ihrem anderen Besitz“, heißt es weiter in dem Video. „Das wird nicht schwer sein. Wir wissen alle, wer sie sind und wo sie sind.“
Wer das entführte Anonymous-Mitglied ist, teilte die Hackergruppe nicht mit. Die Person sei gekidnappt worden, als sie Plakate an öffentlichen Plätzen aushängte.
Anonymous richtet sich normalerweise gegen Firmen, Regierungs- und Polizeibehörden. Nach Auskunft des US-Justizministeriums ist das Zetas-Kartell möglicherweise die technisch fortschrittlichste, erfahrenste und gewalttätigste paramilitärische Gruppe in Mexiko.
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