Geschäftsprozessmanagement und Workflow-Lösungen sind die beliebtesten Anwendungen auf Basis der Collaboration-Plattform Sharepoint von Microsoft. In einer Umfrage von Global 360, einem Tochterunternehmen von Content-Management-Anbieter Open Text, gaben 67 Prozent der befragten Unternehmensexperten an, Sharepoint in diesen Bereichen einzusetzen oder dies zu planen. Auch zeigte die Studie, dass mittlerweile mehr Implementierungen von Sharepoint 2010 im Einsatz sind als solche der Version 2007.
Dieter Große-Kreul, CEO von Microsoft-Partner Quirius, bestätigt aus der Praxis, dass Sharepoint in den Unternehmen angekommen ist: „Wir erfahren, dass immer mehr Unternehmen Sharepoint als Basis für ihr Intranet nutzen. Zudem konnte Sharepoint seine Bedeutung als zentrales Daten- und Wissensarchiv für einzelne User, aber auch für gesamte Unternehmen, weiter ausbauen.“ Auch PAC-Analyst Frank Niemann beobachtet eine wachsende Einsatzbreite von Sharepoint: „Immer mehr Unternehmen lernen auch die weiteren Eigenschaften kennen und schätzen etwa die Workflows, Social Media und Business-Intelligence. Hier entstehen bereits heute viele Lösungen, die unternehmensweit geplant und erfolgreich betrieben werden.“
Allerdings sollten Unternehmen gegenüber Sharepoint eine aktive Haltung einnehmen: „Die Nutzung von Sharepoint-Installationen im Unternehmen breitet sich mitunter schnell aus“, stellt Niemann fest. Firmen müssten Wege und Lösungen finden, diese Umgebungen effizient zu verwalten. „Wichtig ist, Sharepoint in einem Unternehmenskontext und nicht mehr als Plattform für viele kleine individuelle Umgebungen zu sehen.“
Partner liefern Technologie und Business-Lösungen
Um die Bandbreite möglicher Sharepoint-basierter Lösungen abzubilden, ist rund um Sharepoint ein weitreichendes Ökosystem von Partnern entstanden. „Partner und Partnerlösungen sind extrem wichtig im Sharepoint-Geschäft“, sagt Niemann. „Sie stellen die eigentlichen Lösungen bereit, während sich Microsoft auf die technologische Plattform konzentriert.“ Partner sind einerseits Unternehmen, die Sharepoint bei den Anwendern installieren und konfigurieren. Andererseits gehören IT-Anbieter dazu, die Sharepoint mit eigenen Produkten integrieren und eigene Lösungen entwickeln. Das können technologische Lösungen sein, horizontale Business-Anwendungen für bestimmte Geschäftsprozesse sowie vertikale Businessanwendungen für bestimmte Branchen.
Zu den Anbietern technologischer Lösungen gehört Avepoint. Mit DocAve 6 hat das Softwareunternehmen die Beta-Version einer Managementplattform für Sharepoint-Governance vorgestellt. Damit ist laut Hersteller ein einheitliches Management von Sharepoint-Farmen vor Ort, in der Cloud und in hybrider Form möglich – also genau das, was Analyst Niemann fordert.
Avepoint verspricht eine Steigerung der betrieblichen Produktivität, indem Unternehmen ihren Content für geografisch verteilte Nutzer optimieren können. Außerdem würden die Betriebskosten gesenkt, da das Produkt durch Vereinfachung und Automatisierung der Administrations- und Managementverfahren von Sharepoint die Effizienz verbessere. „Mit der Einführung von Governance-Automation stellen wir die Technologie bereit, mit der sich sicherstellen lässt, dass Governance-Vorschriften im gesamten Sharepoint-Ökosystem eingehalten, automatisiert und geprüft werden“, sagt Avepoint-CEO Tianyi Jiang.
Auch CA Technologies unterstützt den Einsatz von Sharepoint im Unternehmen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Zugriffskontrolle und der Schutz von Informationen (Produkte dafür heißen CA Enterprise Log Manager und CA Data Loss Prevention), die Sicherstellung der Performance (CA Wily APM, CA XOsoft High Availability) sowie Dokumentation der Compliance (CA Site Minder und CA Records Manager).
Sharepoint als Basis von Branchenlösungen
Zu den Partnern im Bereich horizontale Businesslösungen gehört IT IS. In diesem Jahr hat das Unternehmen mit IT IS Active 2010 eine Lösung auf den Markt gebracht, die Microsofts Standardsoftware für den Mittelstand, Dynamics NAV, mit Sharepoint verbindet. Daten aus dem ERP-System, wie Finanz- oder Lagerbestandsdaten, werden webbasiert im Intranet- und Extranet dargestellt und für die Verarbeitung zur Verfügung gestellt.
Dadurch können Unternehmen Lizenzkosten sparen: Es fallen nämlich nicht die Kosten für mehrere Dynamics NAV-Lizenzen an. Vielmehr können die Mitarbeiter als Light User in bestimmtem Umfang mit den per IT IS Active 2010 bereitgestellten Daten arbeiten. Dafür fallen deutlich niedrigere Kosten an als für eine Arbeit mit der Vollversion.
Zu den Anbietern vertikaler Businesslösungen gehört Datalog. Das Münchner Softwareunternehmen hat sich auf Anwendungen für die Finanz- und Gesundheitsindustrie spezialisiert. Mit ShareXpert bietet Datalog zum Beispiel eine auf Sharepoint 2010 basierende IT-Plattform zum Management von Organisationshandbüchern, vor allem in Geldinstituten mit Filialsystem. Damit lassen sich Regelungen, Vorlagen und Organisationsabläufe allen Betroffenen personalisiert und sachgebietsbezogen zur Verfügung stellen.
Ein weiteres Datalog-Produkt, das in den Sharepoint-Server integrierte Vertragsmanagementsystem, dient Unternehmen zur Verwaltung und dem Controlling von Verträgen. Rollenbasierte Workflows unterstützen die Standardprozesse Vertragserstellung und -genehmigung, Vertragsbewirtschaftung und Vertragsbeendigung.
Speziell für das Gesundheitswesen hat Datalog ein Klinikportal auf Basis von Sharepoint entwickelt. Damit steht eine Informationsplattform zwischen Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten bereit, die den Verwaltungsaufwand reduziert und die Aktualität der Informationen verbessert.
Mit seinem Produkt IQon Media Solution Framework bietet Conciety aus Erkrath bei Düsseldorf eine Lösung auf Basis von Sharepoint 2010 speziell für die Medienbranche. Rundfunkanstalten und Verlage können mit Hilfe der Anwendung Themen Planen und realisieren, recherchieren, Inhalte verwalten und Mitarbeiter organisieren. Auch die Steuerung des Outputs in verschiedene Kanäle wird von der Lösung unterstützt. Externe Mitarbeiter, Korrespondenten, Reporter und Fotografen haben von überall Zugriff auf die Informationen, erhalten über das Planungs-Tool ihre Aufträge und können ihre Arbeitsergebnisse ins System hochladen.
Mobilität kommt auch für Sharepoint
Diese Beispiele zeigen die Bandbreite der Einsatzszenarien von Sharepoint. Und die Entwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen. Microsoft selbst sieht einen anhaltenden Trend zu höherwertigen Funktionsbereichen und nennt die Verknüpfung von SAP und Sharepoint über Duet Enterprise als Beispiel, ebenso die Transparenz im Unternehmen über Business Intelligence sowie die Anbindung externer Kunden und Partner über Sharepoint for Internet Sites ans Extranet.
Eine weitere wichtige Entwicklung ist die Nutzung von Sharepoint über mobile Endgeräte. Ein Beispiel dafür ist der Blackberry Client for Microsoft Sharepoint, den Research in Motion Anfang Oktber vorgestellt hat. „Mobile ist nicht länger eine optionale Plattform für Information Worker, sondern ein zentraler Bestandteil, wie Information Worker kommunizieren und zusammenarbeiten“, sagt Gartner-Analyst Gavin Tay. „Dabei ersetzen Smartphones und Tablets nicht die Desktop- und Laptop-PCs, sondern erweitern sie.“ PAC-Analyst Niemann ergänzt: „Vor allem der Abruf von in Sharepoint gespeicherten Informationen sowie die Teilnahme an Workflows halte ich für sehr wichtig.“
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