Google hat gestern eine Google-Mail-App für Apples iPhone, iPad und iPod Touch veröffentlicht. Die Anwendung stand Nutzern allerdings nur eine kurze Zeit im App Store zur Verfügung. Aufgrund eines Bugs musste der Konzern sein Programm wieder zurückziehen.
„Wir haben heute die Google-Mail-App für iOS gestartet“, heißt es in einer offiziellen Stellungnahme. „Unglücklicherweise enthielt sie einen Fehler, der die Benachrichtigungen betraf und dazu führte, dass Nutzer beim ersten Start der Anwendung eine Fehlermeldung sahen. Wir haben die App entfernt, während wir das Problem beheben und an einer neuen Version arbeiten. Jeder, der die App schon installiert hat, kann sie weiter benutzen.“
Der Fehler führte auch dazu, dass Google Mail nicht im Menü „Benachrichtigungen“ von iOS 5 erschien und sich die Anwendung auch nicht über die allgemeinen Einstellungen konfigurieren ließ. Ein derartig weitreichender Fehler ist ungewöhnlich für iOS-Apps, da Apple eigentlich dafür bekannt ist, dass es hohe Ansprüche an die Qualität von Produkten in seinem App Store stellt. Es überrascht auch, da Google zahlreiche andere iOS-Apps anbietet und von daher über ausreichend Erfahrung verfügen sollte.
Es ist andererseits nicht das erste Mal, dass Google ein unausgereiftes Produkt auf den Markt bringt. Google Buzz, der erste Versuch des Unternehmens im Bereich Social Networking, kann als Beispiel für eine verfrühte Einführung eines Produkts dienen. Kritisiert wurde damals, dass Google-Mail-Kontakte von Nutzern automatisch in ihren öffentlichen Buzz-Profilen angezeigt wurden, was die Federal Trade Commission später als Verstoß gegen Datenschutzbestimmungen einstufte.
Nutzer, die Google Mail für iOS schon laden konnten, zeigten sich zum Teil enttäuscht über den Funktionsumfang. Sie kritisierten beispielsweise, dass die App weder mehrere Nutzerkonten noch das Ablegen von Nachrichten per Gestensteuerung unterstützt. Zudem sei Google Mail für iOS optisch weniger ansprechend als die Webanwendung von Google.
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