Börsengang bringt Groupon rund 700 Millionen Dollar ein

Groupon hat bei seinem Gang an die US-Technologiebörse Nasdaq rund 700 Millionen Dollar erlöst (Ticker: GRPN). Den Ausgabekurs hatte das Schnäppchen-Portal angesichts hoher Nachfrage gestern auf 20 Dollar erhöht, wie aus einer Mitteilung (PDF) an die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission hervorgeht. Damit wurde das Unternehmen mit insgesamt 12,65 Milliarden Dollar bewertet.

Vor zwei Wochen hatte Groupon noch mit einem Ausgabepreis zwischen 16 und 18 Dollar gerechnet, was einem Börsenwert von etwa 11 Milliarden Dollar entsprochen hätte. Wie AllThingsD berichtet, war das Papier um das Zehnfache überzeichnet, weshalb das Unternehmen die Handelsmenge zum Start um 5 Millionen auf 35 Millionen Aktien erhöhte. Das entspricht aber dennoch nur 5,4 Prozent der ausstehenden 637,3 Millionen Anteilsscheine.

Den Antrag auf einen Börsengang im September hatte Groupon schon im Juni eingereicht. Damals wurde sein Wert sogar auf 20 bis 25 Milliarden Dollar geschätzt. Doch aufgrund von Schwankungen am weltweiten Aktienmarkt, Fehlern bei der Antragsstellung und Problemen mit der Buchführung war das Unternehmen gezwungen, den Schritt zu verschieben. Zuletzt musste es Ende September auf Druck der Börsenaufsicht seine Bilanz für die Jahre 2008 bis 2010 korrigieren, was zu einer Halbierung der Angaben zum Jahresumsatz von 713,4 auf 312,9 Millionen Dollar führte. Groupon hatte offensichtlich den vollen Preis der über sein Portal verkauften Schnäppchen als Umsatz deklariert, obwohl es die Hälfte der Einnahmen vereinbarungsgemäß an die lokalen Partner abgeführt hatte.

Im abgelaufenen zweiten Quartal 2011 setzte Groupon 878 Millionen Dollar um. 2009 waren es noch 3,3 Millionen Dollar gewesen. Die Mitarbeiterzahl erhöhte sich im selben Zeitraum von 37 auf 9625, die Zahl der Abonnenten wuchs von rund 150.000 auf 115,7 Millionen. Im Juni 2009 bediente das Unternehmen nur fünf nordamerikanische Märkte, mittlerweile sind es 175 in 45 Ländern. Allerdings arbeitet das 2008 gegründete Start-up noch nicht profitabel. Zuletzt stand ein Verlust von über 100 Millionen Dollar zu Buche.

Branchenbeobachter zweifeln daran, dass Groupon sein rasantes Wachstum fortsetzen kann. Der Daily-Deals-Pionier gilt aber immer noch als Vorreiter in seinem Geschäftsfeld, in dem es weltweit mit zahlreichen Nachahmern konkurriert.

ZDNet.de Redaktion

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