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AT&T verschiebt Übernahme von T-Mobile USA

AT&T geht davon aus, dass es die geplante Übernahme von T-Mobile USA erst in der ersten Hälfte 2012 abschließen kann. Bisher hatte der Mobilfunkanbieter als Termin das erste Quartal genannt. Das geht einem Bericht von Dow Jones Newswires zufolge aus Unterlagen hervor, die AT&T bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht hat.

Grund für die Verzögerung sind die laufenden Untersuchungen von Regulierungsbehörden, die Nachteile für den Wettbewerb im US-Mobilfunkmarkt befürchten. AT&T würde durch die Übernahme zum größten Mobilfunkanbieter in den Vereinigten Staaten aufsteigen. Gegner des Verkaufs wie Sprint und die US-Justiz warnen zudem vor höheren Preise und weniger Auswahl für Verbraucher.

AT&T hat den Unterlagen zufolge auch den Kauf von Mobilfunkfrequenzen von Qualcomm verschoben. Das Geschäft werde nun nicht wie geplant Ende 2011 abgeschlossen, sondern erst im ersten Vierteljahr 2012. Die beiden Firmen warten noch auf die Zustimmung der Federal Communications Commission.

Die Kartellklage gegen AT&T, der sich inzwischen Sprint und auch der regionale Anbieter C Spire angeschlossen haben, soll ab Februar verhandelt werden. Dann muss festgestellt werden, ob die Fusion mit T-Mobile USA gegen das US-Wettbewerbsrecht verstößt.

AT&T hingegen argumentiert, dass die Fusion mehr Effizienz und bessere Dienste mit sich bringen wird, vor allem in ländlichen Gebieten der Staaten. Zudem will das Unternehmen neue Jobs schaffen. Es werde auch nicht zu Preiserhöhungen kommen, und T-Mobile sei keine Konkurrenz, weswegen sich der Zusammenschluss auch nicht auf den Markt auswirken werde, so AT&T.

Eine Bundesrichterin hatte am vergangenen Mittwoch entschieden, dass Sprint und C Spire ihre Klagen gegen AT&T fortführen können. Des Weiteren lehnen sieben US-Bundesstaaten den Verkauf von T-Mobile ab. Zu den Befürwortern zählen unter anderem mehrere Technologieunternehmen und Gewerkschaften.

AT&T hatte den Kauf von T-Mobile USA für 39 Milliarden Dollar (28 Milliarden Euro) im März angekündigt. Sollte das Unternehmen für die geplante Übernahme nicht die Zustimmung der US-Regulierungsbehörden erhalten, muss der US-Provider dem Mutterunternehmen Deutsche Telekom eine Entschädigung zahlen – laut Reuters beläuft sich die Gesamtsumme auf 6 Milliarden Dollar (4,3 Milliarden Euro). Die Hälfte, also 3 Milliarden Dollar, würde AT&T demnach in bar zahlen.

ZDNet.de Redaktion

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