Gartner erwartet, dass Unternehmen in der EMEA-Region (Europa, Naher Osten und Afrika) 2011 604 Milliarden Euro für IT-Produkte ausgeben werden. Das entspricht einem Rückgang von 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im kommenden Jahr rechnen die Marktforscher mit einem leichten Plus von 2,3 Prozent.
„Die zweite Rezession setzt ein und CIOs müssen sich entscheiden, welchen Weg sie gehen wollen“, sagte Peter Sondergaard, Senior Vice President bei Gartner, auf dem Gartner-Symposium in Barcelona. „Die anhaltende wirtschaftliche Unsicherheit und die Krise in der Eurozone werden sich 2012 auf ihr Budget auswirken.“ Die Schuldenkrise schränke die Ausgaben von Regierungen ein und die schlechten wirtschaftlichen Aussichten in Westeuropa belasteten die IT-Budgets von Unternehmen.
In Westeuropa, das für 80 Prozent der IT-Ausgaben im EMEA-Raum verantwortlich sei, schrumpfe der Markt 2011 um 1,8 Prozent, so Gartner weiter. 2012 werde er dort um lediglich 1,5 Prozent zulegen. Auf Regierungen und Bildungseinrichtungen entfielen 2011 20 Prozent aller IT-Ausgaben, mehr als auf jeden anderen Bereich. Insgesamt gäben sie 2011 jedoch 4,8 Prozent weniger aus als im Vorjahr. 2012 belaufe sich das Minus im Vergleich zu diesem Jahr auf 1,7 Prozent. Erst 2015 werde die öffentliche Hand wieder über ein Budget wie 2010 verfügen.
Zudem befürchtet Gartner, dass Chief Information Officer (CIOs) die Kontrolle über die IT-Budgets in ihren Unternehmen verlieren werden. 2014 seien sie nur noch für 75 Prozent der Ausgaben ihrer Organisation verantwortlich. Schon 2017 könnten Chief Marketing Officers über ein größeres IT-Budget verfügen als CIOs. Um das zu verhindern, sollen CIOs auf IT-Systeme setzen, die einfacher für Kunden und Mitarbeiter sind, Cloud-Computing einführen und sich von veralteten Technologien trennen sowie kalkulierte Risiken bei der Einführung neuer Lösungen eingehen.
Nicht nur die IT-Ausgaben allgemein, sondern auch der PC-Markt in EMEA leidet unter der Wirtschaftskrise. Im dritten Quartal gingen die Verkaufszahlen um 3,8 Prozent zurück. Auch hier traf es Westeuropa mit einem Minus von 10,2 Prozent stärker als andere Regionen. Vor allem Verbraucher geben laut IDC weniger für PCs aus und nutzen ihr verfügbares Einkommen häufiger für Tablets und Smartphones.
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