Fujitsu wird CRM-Anbieter und stellt Business Solution Store vor

Fujitsu hat auf seiner Hausmesse Fujitsu Forum in München heute einen Business Solution Store vorgestellt. Es handelt sich dabei um eine Cloud-Plattform, über die unabhängige Softwareanbieter ihre Anwendungen als Software-as-a-Service vermarkten können. Sie soll Kunden ab dem Frühjahr 2011 zur Verfügung stehen.

Ähnlich wie ein App Store für Privatanwender sollen im Business Solution Store Nutzer aus Firmen auf Geschäftsanwendungen aus der Cloud zugreifen. Neben Software von Partnern gehört zum Angebot auch eine von Fujitsu entwickelte, neue CRM-Cloud-Lösung.

Fujitsu sieht den Business Solution Store als Marktplatz für kleine und mittelgroße Softwareunternehmen, wo diese ihre Software als Service anbieten können. Eine leicht bedienbare Benutzerschnittstelle gewährleiste, dass Anwendungen binnen weniger Tage auf den Einsatz im Cloud-Betrieb und die Anforderungen des Business Solution Store abgestimmt seien.

„Herkömmliche Software lässt sich nicht ohne weiteres in die Cloud transportieren. Außerdem ist es nicht für jeden Softwareanbieter sinnvoll, seine eigene Cloud zu betrieben. Wir bieten mit dem Business Solution Store einen SaaS-Marktplatz für ISVs, die nicht ihre eigene Cloud betreiben und stattdessen mit uns die Chancen des neuen Bereitstellungsmodells nutzen wollen“, so Fujitsu-CTO Joseph Reger heute in München vor Journalisten. Das Angebot richte sich an die Herausforderer der großen Softwarekonzerne.

Alle Prozesse – inklusive der Abrechnung mit dem Nutzer der Anwendungen – werden über Fujitsu abgewickelt. Eigenen Angaben zufolge hat Fujitsu bereits mehrere Dutzend unabhängiger Softwareanbieter als Partner gewonnen. Die Japaner sehen sich dabei in einer privilegierten Position, hätten sie doch – anders als andere Marktteilnehmer – kein bestehendes Softwaregeschäft zu schützen und stünden mit den potenziellen Nutzern ihrer Cloud als Vertriebsplattform für Softwarelösungen auch nicht im Wettbewerb. Ausnahme ist der Bereich CRM: Dafür hat Fujitsu in Japan auf Open-Source-Basis eine eigene Lösung entwickelt, die über den Business Solution Store vertrieben wird.

Als Vorteil des Business Solution Store für Kunden nennt Reger die Möglichkeit, durch den Zugang zu getesteten und zertifizierten Anwendungen und Geschäftsprozessen einen sanften Übergang von bestehenden lokalen Systemen zu Cloud-Computing zu schaffen. Außerdem führt er die Cloud- und SaaS-spezifischen Merkmale, wie Abrechnung nach Verbrauch, das Wegfallen von Anschaffungskosten und die schnellere Bereitstellung von Anwendungen auf.

Der Fujitsu Business Solution Store und die Fujitsu-CRM-Services aus der Cloud werden im Frühjahr 2012 weltweit verfügbar sein. Zu Preisen hat der Konzern noch keine Angaben gemacht, mit seinem CRM-Angebot will er aber „aggressiv in den Markt gehen“, was wahrscheinlich bedeutet, dass es günstiger als Salesforce.com oder die Cloud-Angebote für CRM von Microsoft und SAP sein wird.

ZDNet.de Redaktion

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