Linux-Entwickler Oleg Drokin hat Hewlett-Packard offenbar per Anwaltsschreiben (PDF) dazu aufgefordert, ihm den Quellcode einer experimentellen Android-Portierung für das TouchPad auszuhändigen. Drokin ist unter anderem Teil des Projekts CyanogenMod, das Android-Firmware erstellt – und auch an einer Portierung für das TouchPad arbeitet.
„Der Quellcode von Hewlett-Packards Android-Version für das TouchPad wäre Mr. Drokin und seinem Team eine große Hilfe bei ihren Entwicklungsbemühungen“, heißt es in dem Schreiben. Drokin hatte sich demnach am 29. August erstmals an HP gewandt und um eine Kopie des Codes gebeten. Ein Mitglied des Palm-Open-Source-Teams habe am 12. September geantwortet und behauptet, das TouchPad unterstütze lediglich WebOS.
Den Anwälten zufolge sind aber wenigstens vier Geräte mit HPs Android-Variante ausgeliefert worden – die ihrerseits Teile von Drokins Android-Code verwendet. Drei TouchPads tauchten in den USA bei den Handelsketten Walmart und Bestbuy auf, ein weiteres in einer Münchner Saturn-Filiale. Auf eine zweite Anfrage seitens des Programmierers reagierte HP mit der Erklärung, Android auf das TouchPad zu laden mache die Garantie ungültig. Drokin selbst fasst den E-Mail-Verkehr mit HP in einem Entwicklerforum zusammen.
Drokin hatte auch am in Android verwendeten Linux-Kernel mitgearbeitet. Seiner Ansicht nach hat HP seine Android-Version mit den vier veröffentlichten TouchPads öffentlich bereitgestellt – und ist demnach auf Basis der GPL-Lizenz, unter der auch Android steht, verpflichtet, den veränderten Quellcode publik zu machen.
Bis zum 23. November geben Drokins Anwälte HP Zeit, auf das Schreiben zu reagieren. Man sei „voll darauf vorbereitet“, Drokins Rechte zu verteidigen. Um jedoch „unnötige Kosten“ zu vermeiden, „bitten wir Hewlett-Packard höflich darum, den angeforderten Quellcode freiwillig zu veröffentlichen“.
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